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Haiti: Deutscher unter den Opfern

Ein Geschäftsmann hielt sich im Hotel Montana auf.

„Wir sind traurig, euch darüber zu informieren, dass Christophs Tod auf dem Gelände des Hotel Montana bestätigt worden ist, Haiti 12/01/2010.“ Diese Nachricht hat die Familie des Deutschen Christoph Redeker im sozialen Netzwerk Facebook veröffentlicht. Der 28 Jahre alte Deutsche, der für eine Hamburger Exportfirma arbeitete, hielt sich zum Zeitpunkt des Erdbebens in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince auf. Von ihm fehlte jedes Lebenszeichen. Für Redekers Familie begannen lange Tage der Ungewissheit. Via Facebook startete sie eine Suchaktion, stellte Bilder ins Internet und bat um Hinweise zum Schicksal des Vermissten.

Tag für Tag wurde das Bild klarer. Zunächst erfuhr die Familie, dass Christoph Redeker gemeinsam mit einem Kollegen und einem Kunden beim Abendessen auf der Terrasse des bei Ausländern beliebten Hotels Montana saß, als die Katastrophe hereinbrach. Das waren keine guten Neuigkeiten, denn das Hotel wurde durch die Erdstöße zerstört, das tonnenschwere Terrassendach brach zusammen. Helfer vermuten bis zu 200 Opfer unter den Trümmern.

Am Donnerstag keimte jedoch Hoffnung auf: „Christophs Kollege und sein Kunde sind gefunden worden. Das sind großartige Neuigkeiten. Lasst uns optimistisch bleiben“, schrieb die Familie. In der Nacht zu Freitag gelang es dann einem Suchtrupp aus Chile, 23 Menschen lebend aus dem Montana zu bergen. Christoph Redeker war aber nicht darunter. Inzwischen ist sicher: Er ist in dem Hotel ums Leben gekommen. Die deutsche Besitzerin des Montana konnte am Samstag hingegen gerettet werden. Sie überlebte in einem Hohlraum. Etwa 30 Deutsche werden nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch immer in Haiti vermisst. Tsp

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