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Update

Herzprobleme: Günter Grass zur Routineuntersuchung im Krankenhaus

Seit Montagmorgen liegt der Nobelpreisträger in einer Klinik im Hamburger Stadtteil St. Georg. Es handle sich um eine seit langem geplante Untersuchung, betont seine Sprecherin. Medien berichteten von Herzproblemen.

Der Krankenhausaufenthalt von Literaturnobelpreisträger Günter Grass in einer Hamburger Klinik ist seit längerem geplant gewesen. Es sei eine Routineuntersuchung, sagte seine persönliche Sekretärin Hilke Ohsoling am Dienstag auf dapd-Anfrage. „Wir erwarten, dass er Ende der Woche wieder zu Hause ist.“ Zuvor war bekannt geworden, dass der Schriftsteller am Montag mit Herzproblemen stationär in die Asklepios Klinik St. Georg aufgenommen wurde. „Er ist 84 Jahre alt, wer hat in diesem Alter keine Gesundheitsprobleme?“, sagte Ohsoling. Im „Hamburger Abendblatt“ betonte sie, dass nicht die Aufregung um sein Gedicht Grund für den Krankenhausaufenthalt sei.

Rudi Schmidt, Sprecher der Asklepios Klinik, sagte der dpa: „Günter Grass wird zurzeit untersucht, nähere Informationen können wir noch nicht geben.“ Die „Bild“-Zeitung hatte unter Berufung auf einen Kliniksprecher berichtet, Grass sei mit Herzproblemen in ein Krankenhaus gebracht worden.

Der 84-jährige Grass hatte jüngst mit einem israelkritischen Gedicht eine heftige Debatte ausgelöst. Grass hatte darin geschrieben, dass die Atommacht Israel den Weltfrieden bedrohe und das iranische Volk mit einem Erstschlag auslöschen könne. Damit hatte er Kritik im In- und Ausland ausgelöst. Israel verhängte ein Einreiseverbot gegen den Autor.

Der Verfasser der „Blechtrommel“ hatte die Debatte über seine Israel-Kritik mit einer neuen verbalen Spitze weiter angeheizt: Er bezeichnete das gegen ihn verhängte Einreiseverbot Israels als „Zwangsmaßnahme“, die an DDR- Methoden erinnere. Das werde aber seine Erinnerungen an frühere Aufenthalte in Israel nicht auslöschen können, meinte Grass. „Immer noch sehe ich mich dem Land Israel unkündbar verbunden.“ Mitarbeiter von Grass hatten bei Presseanfragen immer wieder auf seinen labilen Gesundheitszustand hingewiesen. In der Asklepios Klinik im Hamburger Stadtteil St. Georg wurde auch schon Helmut Schmidt mit Herzproblemen behandelt. (dpa, dapd, Reuters)

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