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Polizisten bewachen am frühen Morgen eine Gruppe festgesetzter junger Männer neben dem Herrngarten am Rande der Innenstadt.

© Frank Rumpenhorst/dpa

Update

Hessen: 15 Polizisten nach Musikfestival in Darmstadt verletzt

Laut Angaben der Polizei sollen teilweise vermummte Angreifer Sicherheitskräfte mit Flaschen beworfen haben. Die Hintergründe sind noch unklar.

Im hessischen Darmstadt haben teilweise vermummte Angreifer die Polizei nach dem Ende eines Musikfestivals mit Flaschen beworfen. Bei dem Vorfall in der Nacht zu Sonntag wurden 15 Beamte verletzt, wie die Polizei mitteilte. Mehr als hundert Verdächtige wurden festgenommen. Die Hintergründe für den Angriff in der Innenstadt waren zunächst unklar. Erste Ermittlungen hätten keine Hinweise auf eine Planung der Gewalttätigkeiten ergeben, erklärte die Polizei. Hinweise auf einen politischen Hintergrund der Ausschreitungen gebe es ebenfalls nicht. Kurz nach 2.00 Uhr seien die Beamten nach dem Ende des Schlossgrabenfests unvermittelt mit Flaschen beworfen worden, teilte die Polizei mit. Um die Lage unter Kontrolle zu bringen, wurden weitere Polizisten aus den umliegenden Polizeipräsidien, die Bundespolizei und ein Polizeihubschrauber herbeigerufen. Die Randalierer hätten auch Sachbeschädigungen verübt und einen Altkleider-Container angezündet.

Der Anlass für die Gewalttätigkeiten ist noch unklar

Gegen die Tatverdächtigen wurden unter anderem Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch eingeleitet. Bei den mehr als hundert Festgenommenen handele es sich um "vorwiegend junge deutsche Männer aber auch Frauen sowie Personen mit Migrationshintergrund", erklärte die Polizei. Hessens Innenministers Peter Beuth (CDU) verurteilte den Angriff auf die Polizeibeamten. "Diese Tat stellt nicht nur einen ungeheuerlichen Angriff gegen die eingesetzten Beamtinnen und Beamten dar; es ist zugleich auch ein Angriff gegen unseren Rechtsstaat und unsere Gesellschaft", erklärte Beuth. Die Täter müssten "eindeutige rechtsstaatliche und gesellschaftliche Verurteilungen zu spüren bekommen". Der CDU-Politiker kündigte an, auf der am Mittwoch beginnenden Konferenz der Innenministern aus Bund und Ländern eine Verschärfung des Strafrechts für solche gezielten Angriffe zum Thema zu machen. "Angriffe gegen Einsatzkräfte müssen mit einer Mindeststrafe von sechs Monaten abgestraft werden", verlangte Beuth.

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