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Heute ist Dior dran: Lagerfeld ist sauer auf Galliano

Die Pariser Prêt-à-porter-Schauen steuern am heutigen Freitag auf einen ungewöhnlichen Höhepunkt zu. Dior wird im Rodin-Museum eine noch von seinem gefeuerten Kreativdirektor John Galliano entworfene Kollektion präsentieren.

Die Pariser Prêt-à-porter-Schauen steuern am heutigen Freitag auf einen ungewöhnlichen Höhepunkt zu. Dior wird im Rodin-Museum eine noch von seinem gefeuerten Kreativdirektor John Galliano entworfene Kollektion präsentieren. Modeexperten erwarten, dass anders als früher kaum Prominenz, dafür aber umso mehr Schaulustige zu der mit Spannung erwarteten Schau kommen werden. Dior hatte sich von seinem langjährigen Designer getrennt, nachdem Klagen über judenfeindliche Pöbeleien des Briten bekannt geworden waren. Am Tag nach seinem Rausschmiss bei Dior entschuldigte sich John Galliano. Die Staatsanwaltschaft schickt ihm eine gerichtliche Vorladung. Wörtlich heißt es in der gewundenen Erklärung Gallianos: „Antisemitismus und Rassismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft: Ich entschuldige mich ohne Vorbehalte für mein Verhalten.“ Gleichzeitig bestritt er die Vorwürfe. Der Skandal überschattet die gerade begonnenen Modeschauen.

Der Modemacher Karl Lagerfeld ist sauer auf John Galliano. Laut „Women’s Wear Daily“ sagte er, Galliano vermittele „ein schreckliches Bild“ von der Branche. Gallianos Pöbeleien seien „um die ganze Welt“ gegangen, und alle müssten nun denken, „dass Modemacher und die gesamte Modebranche so sind“, sagte Lagerfeld und brach damit das Schweigen der Branche, das sich nach Gallianos Pöbeleien in der vergangenen Woche ausgebreitet hatte. „Ich bin wütend, wenn Sie es wissen wollen, wütend, dass das passieren konnte“, sagte Lagerfeld. In der Geschäftswelt müsse eine Person von öffentlichem Interesse aufpassen, was sie sage, „zumal in Zeiten des Internet“. dpa/AFP

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