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Auf der Suche nach dem legendären Schatz. Martin Freeman als Bilbo Baggins in einer Szene des Kinofilms „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“.

© Warner Bros/dpa

"Hobbit - eine unerwartete Reise": Geheimnis um Mittelerde

Selbst nach der Weltpremiere des „Hobbit“-Films in Wellington darf niemand über ihn berichten – aber ein bisschen sei hier verraten. Am 13. Dezember läuft der Film in Deutschland an.

100 000 Fans strömten herbei und füllten Straßen und Plätze, unzählige von ihnen zeigten sich in den Kostümen ihrer Filmhelden. Mit einer spektakulären Gala in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington feierte Peter Jackson mit seinem Film „Der Hobbit – eine unerwartete Reise“ Weltpremiere. Es ist der zweite Stoff des britischen Schriftstellers J.R.R. Tolkien, den Jackson nach der oscarprämierten Trilogie „Der Herr der Ringe“ auf die Kinoleinwand bringt. Trotzdem gibt es bisher keine ausführlichen Berichte zu dem Film. Der Grund für das Schweigen: Die Filmfirma Warner Brothers hat alle Premierengäste verpflichtet, vorerst nichts über den Film zu verraten. Erst, wenn ihn am Montag auch US-Kritiker gesehen haben, darf berichtet werden.

Doch das Schweigen wird immer lauter. Die Geheimhaltung bröckelt schon jetzt, was aber wohl zur PR-Strategie von Warner Brothers gehört. Ein Filmkritiker der neuseeländischen Tageszeitung „New Zealand Herald“ verriet, dass der Film am Anfang eine Brücke zur „Herr der Ringe“-Trilogie schlage. Der gealterte Bilbo erzählt seinem Neffen Frodo von seinen Abenteuern. Dann schwenkt die Handlung in die Vergangenheit. „Der Hobbit“ spielt sechzig Jahre vor dem „Herrn der Ringe“. Außerdem offenbarte der Kritiker einige Zahlen: Der Film dauere mehr als zweieinhalb Stunden, es gebe ein Dutzend Schlachten und mindestens zehn Mal breche das Publikum in lautes Gelächter aus. Alle zehn Minuten werde die neuseeländische Landschaft im Weitwinkel gezeigt.

Regisseur Peter Jackson tritt in Wellington aus der Hobbit-Höhle.
Regisseur Peter Jackson tritt in Wellington aus der Hobbit-Höhle.

© REUTERS

Fans des „Herrn der Ringe“ dürften allerdings nicht nur die Landschaft wiedererkennen. Auf der Leinwand treffen sie auf viele alte Bekannte. So ist Elijah Wood wieder als Frodo zu sehen, der Zauberer Gandalf wird ebenfalls von Ian McKellen gespielt. Der Elbenkönig Elrond (Hugo Weaving), der böse Zauberer Saruman (Christopher Lee) und die Elbenherrscherin Galadriel (Cate Blanchett) treten ebenso in gleicher Besetzung auf wie die schizophrene Kreatur Gollum (Andy Serkis).

Sie begegnen dem Titelhelden Bilbo Beutlin auf einer Mission, die im Zentrum des Films steht. Dem Zauberer Gandalf und 13 Zwergen soll er dabei helfen, dem bösen Drachen Smaug einen legendären Schatz zu entreißen. Der Drache hatte ihn zuvor gestohlen. Um den Schatz wiederzubekommen, müssen sich die Gefährten auf eine gefährliche Reise begeben. Wie sie ausgeht, erfährt der Zuschauer allerdings noch nicht, denn der erste Teil der Hobbit-Trilogie endet bei Kapitel sechs der Buchvorlage. Die Fortsetzungen kommen 2013 und 2014 in die Kinos.

Weitere Reaktionen auf den Film sickerten über Twitter durch. Sie klingen durchweg wie Lobeshymnen. „Erstaunlich und packend, ich liebe ihn“, schrieb etwa Bryan Singer über den Film. Der X-Men-Regisseur zeigte sich vor allem von der technischen Machart beeindruckt. Er sei „neidisch auf die Bildfrequenz“, twitterte Singer. Gedreht ist der Film in 3D und statt mit den üblichen 24 Bildern pro Sekunde mit 48 Bildern. Dies soll die Darstellung schärfer und flüssiger machen. Als „fantastisch“ lobt diesen Schritt auch James Cameron. „Der Hobbit“ leiste für die hochauflösende Bildtechnik ähnliche Pionierarbeit wie sein eigener Film „Avatar“ bei der Entwicklung des 3-D-Formats, sagte der Regisseur. Auch neuseeländische Zuschauer zeigten sich beeindruckt. „Ein Meisterwerk“, twitterte Steven Joyce, der Minister für wirtschaftliche Entwicklung. Der Film sei „alles, was ich mir erhofft hatte“, schrieb die Bloggerin Kylie Klein-Nixon. Und der Abgeordnete Peter Dunne berichtete, die Zuschauer seien vor allem von der Kulisse und den Spezialeffekten beeindruckt.

Wellingtons Bürgermeisterin benannte die Stadt für den Tag der Premiere in „Mitte von Mittelerde“ um. So heißt die fiktive Welt, in die Abenteuer von Bilbo und Frodo spielen. Für die Anreise der Filmstars charterte „Air New Zealand“ außerdem ein Flugzeug, das von außen die Konterfeis der Hauptfiguren zierten. Und zum Embassy-Theater, in dem die Filmpremiere stattfand, schlängelte sich ein 500 Meter langer roter Teppich. Der war Auslöser der nahezu einzigen Twitter-Kritik zum Hobbit: Ein User namens E2NZ bemängelte, er sei statt aus Wolle, wie sie in Mittelerde verwendet wird, aus synthetischem Material.

Start in Deutschland: 13. Dezember

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