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Hochschulen: Skandal an FH Gelsenkirchen weitet sich aus

An der Fachhochschule Gelsenkirchen sind in der vergangenen Woche drei Professoren und ein Ex-Mitarbeiter verhaftet worden, weil seit Jahren mehreren Millionen Euro Fördergelder veruntreut wurden.

Gelsenkirchen - Am Donnerstagabend beurlaubte die Landesregierung in Düsseldorf den Rektor und den Kanzler. Gegen sie liegt strafrechtlich nichts vor. Ein Beauftragter des Wissenschaftsministeriums führt die Hochschule mit über 6000 Studenten, wie das Ministerium weiter mitteilte. Der FH-Kanzler reichte beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen Klage gegen seine Beurlaubung ein.

Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und des Landesrechnungshofes wurden an der FH Fördergelder in Millionenhöhe veruntreut. Diese seien gezielt aus Fördertöpfen abgerufen worden, kurz bevor diese verfielen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bochum sprach von einem Schaden im einstelligen Millionenbereich. Die Beschuldigten blieben in Haft, da Flucht- und Verdunklungsgefahr bestehe.

Der Bund der Steuerzahler forderte am Freitag einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Fälle wie in Gelsenkirchen seien angesichts des Förderdschungels in Nordrhein-Westfalen mit 400 bis 600 verschiedenen Fördertöpfen auch an anderen Hochschulen möglich, sagte Sprecherin Bärbel Hildebrand. Am Dienstag soll Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) dem Haushaltskontrollausschuss Rede und Antwort stehen.

Der Rechnungshofbericht ist im Internet unter er Adresse www.lrh.nrw.de zu finden. (tso/dpa)

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