zum Hauptinhalt
Die Flammen eines Feuers auf dem Kilimandscharo

© dpa/Thomas Becker

Update

Flammen am höchsten Berg Afrikas: Feuer auf dem Kilimandscharo ausgebrochen

Ein Wahrzeichen Afrikas steht in Flammen: Auf dem fast 6000 Meter hohen Kilimandscharo in Tansania brennt es. Die Löscharbeiten sind schwierig.

Flammen an Afrikas höchstem Berg: Eine dicke Qualmwand hat nach Augenzeugenberichten am Montag einen Teil des knapp 6000 Meter hohen Kilimandscharo umhüllt. Der Großbrand an der Südflanke des Gebirgsmassivs war laut Nationalparkverwaltung am Sonntagabend ausgebrochen. Augenzeugen berichteten von einer Ausdehnung der weithin sichtbaren Qualm- und Feuerwand Richtung Osten.

„Es qualmt heute auf mehreren Kilometern Breite, und im Morgengrauen war durch die Rotfärbung der Wolken noch deutlich zu sehen, dass es weiter brennt“, berichtete der im Umland lebende Deutsche Thomas Becker und betonte: „Das müssen sehr große Flammen sein, wenn wir die aus etwa 25 Kilometern Entfernung noch so gut sehen können; glücklicherweise ist es windstill.“

Weithin sichtbar: Rauchwolken eines Feuers auf dem Kilimandscharo
Weithin sichtbar: Rauchwolken eines Feuers auf dem Kilimandscharo

© dpa/Thomas Becker

Auf dem weltweit höchsten frei stehenden Berg versuchten Rettungsdienste, das Feuer zu löschen. Noch sei es nicht gelöscht, betonte Pascal Shelutete von Tansanias Nationalparkbehörde am Montag. Zeitgleich würden Ermittlungen aufgenommen, um die Ursache des Feuers zu ergründen. Nach Angaben der Zeitung „The Citizen“ halfen Menschen umliegender Gemeinden. Weil der Brand in größerer Höhe ausgebrochen sei, seien die Löscharbeiten aber schwer.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

„Das Feuer brach laut Parkverwaltung auf etwa 3500 Metern Höhe bei einem Picknickplatz auf der Marangu-Route aus“, sagte Bergführerin Debbie Bachmann kurz vor ihrem Aufstieg mit einer Gruppe Deutscher, Schweizer und Österreicher der Deutschen Presse-Agentur. „Die Parkverwaltung hat uns daher geraten, auf eine andere Route auszuweichen, weil das Feuer noch nicht gelöscht ist.“

Zurzeit gebe es dort oben zudem kaum Wasser. Bachmann: „Viele Bäche sind ausgetrocknet.“ Obwohl es von Oktober des Vorjahres bis Juni Niederschläge gab, die deutlich über dem Mittel lagen, betonte auch Becker: „Es ist knochentrocken und sehr heiß für die Jahreszeit; die Temperaturen liegen derzeit in der Ebene im Schnitt um die 34 Grad Celsius - und damit über dem jahreszeitlichen Durchschnitt.“

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Der Kilimandscharo mit seinen 5895 Metern Höhe gilt nicht nur als Afrikas höchster Berg, sondern auch als Tansanias Wahrzeichen. In Studien wurde in den vergangenen Jahren immer wieder die Frage aufgeworfen, ob Veränderungen seiner Schneekappe eine Folge des Klimawandels sein könnten. Jährlich wird er zu normalen Zeiten von Zehntausenden Bergsteigern aus aller Welt bestiegen. Sie durchqueren beim Aufstieg zunächst einen Regenwald-Gürtel, bevor sie eine Heide- und Moorlandschaft erreichen. Dort ist das Feuer aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen.

Der Bergsteiger-Tourismus nährt eine ganze Industrie aus Trägern und Service-Dienstleistern, die beim Aufstieg helfen. Obwohl Tansania nach wie vor vergleichsweise einfache Einreisebestimmungen hat, liegt der Tourismus in der Region nach Branchenangaben in Corona-Zeiten am Boden. In dem ostafrikanischen Land hängen laut Regierungsangaben etwa 1,6 Millionen Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Tourismus ab. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false