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Der Tatort in Höxter-Bosseborn (Nordrhein-Westfalen)

© dpa/Friso Gentsch

Höxter-Bosseborn: Staatsanwaltschaft erhebt Mordanklage gegen Paar aus Höxter

Über Jahre hat ein Paar in Höxter Frauen in sein Haus gelockt, gefoltert und getötet. Nun wirft die Anklage dem Mann und seiner Ex-Frau Mord durch Unterlassen vor.

Nach den tödlichen Misshandlungen von zwei Frauen in einem Haus im ostwestfälischen Höxter hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes durch Unterlassen erhoben. Das Landgericht Paderborn bestätigte am Mittwoch den Eingang der Klageschrift gegen den 46-jährigen Wilfried W. und seine um ein Jahr ältere Ex-Frau Angelika W.

Als Höchststrafe droht den beiden damit lebenslange Haft. Das Paar hatte den Ermittlungen zufolge über Jahre hinweg mindestens acht Frauen mit Kontaktanzeigen in das Haus nach Höxter-Bosseborn gelockt und sie zum Teil schwer misshandelt. Nach dem Tod eines Opfers am 22. April 2016 wurde das Paar festgenommen: Die beiden hatten zuvor versucht, eine durch die Misshandlungen schwer verletzte Frau zurück in deren Wohnung nach Niedersachsen zu bringen. Eine Autopanne durchkreuzte diesen Plan und das Paar flog auf. Das Opfer starb wenig später im Krankenhaus.

Während Angelika W. von Anfang an mit den Ermittlungsbehörden kooperiert und umfassend ausgesagt hat, bestreitet Wilfried W. seinem Anwalt zufolge bis heute die ihm von seiner Ex-Frau zugeschriebene Rolle. Er habe an den Misshandlungen nicht mitgewirkt. (dpa)

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