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Hurrikan: "Katrina" peitscht durch New Orleans

Hurrikan "Katrina" hat in New Orleans Verwüstungen angerichtet. Auch das Dach des Footballstadions Superdome, im dem rund 10.000 Menschen Zuflucht suchen, ist beschädigt.

New Orleans/Washington (29.08.2005, 17:12 Uhr) - In New Orleans wurden Häuser abgedeckt und Bäume entwurzelt. Scheiben gingen zu Bruch, Straßen wurden überflutet.

Über die legendäre Bourbon Street im französischen Viertel peitschten nach Angaben von Augenzeugen die Orkanböen mit massiven Niederschlägen. Der Sender FoxNews berichtete, einer der Dämme in der Nähe der Altstadt, die die Stadt schützen, sei beschädigt. Wasser schwappe auf die Straßen. Nach Angaben des Senders gingen im Hotel Hyatt Regency 100 Fensterscheiben zu Bruch.

Die Straßen der 485.000-Einwohner-Stadt waren wie ausgestorben. Allerdings harrten tausende Menschen trotz Zwangsevakuierung in ihren Häusern aus. Viele Einwohner vor allem in den armen Vierteln der Stadt hatten keine Chance zur Flucht gesehen. Lokalsender berichteten, dass die Notrufzentralen Anrufe von Eingeschlossenen erhielten, deren Häuser beschädigt waren. Die Rettungskräfte könnten bei diesem Wetter jedoch keinen Einsatz riskieren.

Im Football-Stadion der Stadt betreute die Nationalgarde 10.000 Menschen, die dort Zuflucht gesucht hatten. Nach Angaben des Nationalgarde-Sprechers Ed Bush waren die Gestrandeten relativ gelassen. Auf das Dach des riesigen Stadions - so groß wie 16 Fußballfelder - peitschte der Regen. An zwei Stellen brach das Wasser durch. Gefahr für Leib und Leben bestand laut Bush aber nicht.

Mit sturzflutartigen Regenfällen brach «Katrina» über die amerikanische Golfküste herein. In Gulfport und Biloxi an der Küste des Südstaates Mississippi peitschten die Sturmböen mit starkem Regen fast waagerecht über Land.

Reporter, die live für US-Fernsehsender berichteten, duckten sich in Gulfport und Biloxi im Schutz von Betongebäuden vor den schlimmsten Böen. Auf offener Straße konnten sie sich ohne Schutz kaum auf den Beinen halten. Stücke von Straßenschildern, Mülleimern, Markisen, Dachrinnen und Dachpfannen krachten herunter und wirbelten wie Papierzettel durch die Straßen. An den Strand peitschten gefährliche Wellen. Bäume knickten wie Strohhalme um. Allein in Louisiana waren mehr als 370.000 Menschen ohne Strom.

«Wir haben die größte Hilfsaktion der Geschichte für ein inländisches Desaster organisiert», sagte der Sprecher des Roten Kreuzes, David Rudduck, aus Biloxi. «Sobald der Sturm nachlässt, versuchen wir, mit 200 Fahrzeugen in die betroffenen Gebiete zu kommen. Wir können eine halbe Million Essensrationen pro Tag verteilen.» (tso/dpa)

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