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Panorama: Im September kommt das neue Mittel "Regaine" - Flüssig und für 80 Mark im Monat

Von September an wird auf dem deutschen Markt ein neues Arzneimittel gegen den erblich bedingten Haarausfall angeboten. Wie Hans Wolff von der Ludwig-Maximilians-Universität München am Mittwoch bei der 4.

Von September an wird auf dem deutschen Markt ein neues Arzneimittel gegen den erblich bedingten Haarausfall angeboten. Wie Hans Wolff von der Ludwig-Maximilians-Universität München am Mittwoch bei der 4. Jahrestagung der Gesellschaft für Dermopharmazie in Freiburg mitteilte, liegt das verschreibungspflichtige Medikament "Regaine" in flüssiger Form vor und wird auf die Kopfhaut aufgetragen. In den USA ist es nach Angaben Wolffs seit rund drei Jahren auf dem Markt.

Eine US-Studie mit knapp 400 Männern habe gezeigt, dass in 80 Prozent der Haarausfall verzögert wurde und bei 33 Prozent die Zahl der Haare zunahm. Das Mittel mit dem Wirkstoff Minoxidil soll bewirken, dass in der neuen Kopfhaut neue Blutgefäße zur Versorgung der Haarwurzelzellen gebildet werden und sich diese deshalb häufiger teilen. Nach Auskunft des Dermatologen greift das Mittel im Gegensatz zur Anti-Glatzen-Pille Propecia nicht in das Hormonsystem der Haut ein. Der genaue Wirkmechanismus sei jedoch noch nicht bekannt. Obwohl Minoxidil eine blutdrucksenkende Substanz sei, werde der Blutdruck durch das Präparat nicht beeinflusst.

Bislang seien keine starken Nebenwirkungen bekannt, sagte Wolff. Allerdings mussten fünf Prozent der Probanten das Medikament wieder absetzen, nachdem es zu lokalen Hautirritationen gekommen war.

Das Mittel kann zunächst nur von Männern angewendet werden, für Frauen liege noch keine Genehmigung vor. Wolff sagte, dass aber rund 70 Prozent der Patienten in einer Haarambulanz Frauen seien. Sie hätten einen noch stärkerer Leidensdruck als Männern, wenn nach den Wechseljahren der Haarausfall einsetze. Ärzte könnten allerdings bereits jetzt in Einzelfällen auch Frauen mit Regaine behandeln. Regaine wirke wie Propecia nur so lange, wie es eingenommen werde. Wolff schätzte die monatlichen Kosten auf rund 80 Mark.

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