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Panorama: Indonesien ordnet Massentötung von Hühnern an China weist Verantwortung

für Vogelgrippe zurück

Erst auf erheblichen Druck der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich Indonesien am Donnerstag bereit erklärt, die Vogelgrippe einzudämmen. Die Regierung von Präsidentin Megawati Sukarnoputri ordnete die Massentötung von Geflügel an und versprach , den betroffenen Tierhaltern eine Entschädigung für die Verluste zu zahlen.

China hat unterdessen Berichte zurückgewiesen, wonach die tödliche Vogelgrippe seinen Ursprung bereits vor einem Jahr in China hatte. „Das ist eine unfundierte Vermutung“, kommentierte Vize-Landwirtschaftsminister Qi Jingfa am Donnerstag einen entsprechenden Artikel des britischen Wissenschaftsmagazins „New Scientist“. Der Minister sprach am Rande einer Sonderkonferenz in Bangkok, auf der Vertreter der bisher zehn betroffenen asiatischer Staaten den Kampf gegen die Vogelgrippe koordinieren. In Asien wurden bisher hunderttausende Vögel notgeschlachtet. Mindestens sechs Menschen sind an dem Virus gestorben. „New Scientist“ hatte den Experten Klaus Stöhr von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zitiert, demzufolge Wissenschaftler bereits vor einem Jahr auf ein Virus gestoßen seien, das dem derzeit grassierenden H5N1 Virus exakt entspreche. Stöhr machte jedoch keine Angaben zum Ursprung des Virus. Nach Ansicht anderer Wissenschaftler hat China möglicherweise durch ein falsches Impfprogramm eine Ausrottung des Virus verhindert.

China setzte unterdessen die Schlachtung von zehntausenden Hühnern, Enten und anderen Vögeln fort. In der Region Guangxi, wo Anfang der Woche der erste Fall der Vogelgrippe in China bestätigt wurde, töteten Regierungsmitarbeiter 140 000 Tiere in einem Radius von drei Kilometern.

Wegen der in Südostasien grassierenden Geflügelpest-Epidemie hat die EU-Kommission unterdessen die Einfuhr von Hausvögeln ausgesetzt. Betroffen von der am Mittwochabend nach Rücksprache mit den EU-Mitgliedstaaten umgehend in Kraft getretenen Maßnahme sind China, Hongkong, Indonesien, Japan, Kambodscha, Laos, Pakistan, Südkorea, Thailand und Vietnam. Unter die Regelung fallen unter anderen Papageien, Sittiche, Buchfinken und Falken.

Am Flughafen von Amsterdam sollen nach Angaben des niederländischen Landwirtschaftsministeriums in den kommenden Tagen Teppiche angebracht werden, mit deren Hilfe die Schuhe von Passagieren desinfiziert werden, die mit Direktflügen aus den von der Vogelgrippe betroffenen zehn Ländern eintreffen.

Harald Maass[Peking]

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