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Panorama: Internationale Raumstation: "ISS" bekommt langsam Flügel

Zwei Astronauten der US-Raumfähre Endeavour haben am Sonntag zwei riesige Sonnensegel an der Internationalen Raumstation ISS angebracht. Es war das wichtigste Vorhaben des elftägigen Ausrüstungsflugs, zu dem die Endeavour am Samstag bei der Raumstation eingetroffen war.

Zwei Astronauten der US-Raumfähre Endeavour haben am Sonntag zwei riesige Sonnensegel an der Internationalen Raumstation ISS angebracht. Es war das wichtigste Vorhaben des elftägigen Ausrüstungsflugs, zu dem die Endeavour am Samstag bei der Raumstation eingetroffen war. Allerdings war der erste Spaziergang der Astronauten im All von einer Panne begleitet: ein Sonnensegel zur Energieversorgung der ISS ließ sich nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA noch nicht entfalten.

Der Ausstieg der Raumfahrer Joseph Tanner und Carlos Noriega war der erste von drei geplanten Weltraumspaziergängen und dauerte siebeneinhalb Stunden. Zuschauer auf der Erde konnten der schwierigen Arbeit in der Schwerelosigkeit dank Kameras zusehen, die an den Helmen der Monteure angebracht waren. Die rund 600 Millionen Dollar (1,32 Milliarden Mark) teuren Sonnensegel wurden von dem Roboterarm des Shuttle an die richtige Stelle bewegt. Roboter-Lenker war der kanadische Astronaut Marc Garneau.

Die Segel sind die teuersten und mächtigsten Geräte, die je für ein Raumfahrtprojekt gebaut wurden. Sie haben eine größere Spannweite als die Flügel eines Jumbo-Jets und sollen die Raumstation mit Energie versorgen. Bei voller Leistung könnten sie auf der Erde gut 30 Häuser mit Strom versorgen. Die neuen Energiespender sollen vor allem den Betrieb des US-Forschungslabors Destiny ermöglichen, das im Januar zur Raumstation gebracht wird. Sonnensegel und ISS werden nach Abschluss aller Arbeiten von der Erde aus mit bloßem Auge zu erkennen sein. Das Gefährt wird dann pro Umlauf zwischen 20 Sekunden und vier Minuten als "dritthellster Stern" am nächtlichen Himmel leuchten.

Für die Astronauten der Endeavour stand am Montag Ausruhen auf dem Programm. Der nächste Ausflug ins All ist am Dienstag geplant. Tanner und Noriega sollen dabei eine Kommunikationsantenne installieren und auch schon das für diesen Freitag vorgesehene Treffen mit der ISS-Langzeitbesatzung technisch vorbereiten. Ihre letzten Außenarbeiten an der ISS werden die Astronauten am Donnerstag vornehmen. Am 11. Dezember soll die Endeavour dann wieder auf der Erde landen. Das Shuttle war in der Nacht zum Freitag (MEZ) mit fünf Astronauten vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im Bundesstaat Florida gestartet. Für die erste Langzeitbesatzung der ISS ist es der erste Besuch von der Erde.

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