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Internet: Online-Studie: Mehr als 40 Millionen Deutsche im Netz

Die Gruppe der deutschen Internet-Nutzer hat sich in den letzten zehn Jahren verzehnfacht. Die weiblichen User sind heute in der Überzahl.

Frankfurt/Main - Erstmals surfen in Deutschland nach der jüngsten ARD/ZDF-Online-Studie mehr als 40 Millionen Menschen im Internet. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2,2 Millionen Nutzer über 14 Jahre hinzugewonnen, berichteten die beiden öffentlich- rechtlichen Anstalten bei der Präsentation der Studie in Frankfurt. Damit habe sich die Zahl der Nutzer innerhalb von zehn Jahren von 6,5 auf 62,7 Prozent fast verzehnfacht.

Zum ersten Mal ist die Gruppe der über 60-Jährigen (5,1 Millionen) im Netz stärker vertreten als die 14- bis 19-Jährigen (4,9 Millionen). 57 Prozent - und damit die Mehrheit der Nutzer - ist inzwischen weiblich. Mittlerweile verfügen der Studie zufolge 59 Prozent der Online-Nutzer über einen Breitband-Anschluss, im Vorjahr waren es noch 48 Prozent. Die Untersuchung wird seit 1997 jährlich durchgeführt. Für die aktuelle Erhebung wurden im April dieses Jahres bundesweit insgesamt 1820 Erwachsene befragt.

"Erfolgsstory" Internet

Der Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission, ZDF-Intendant Markus Schächter, bezeichnete die Entwicklung beim Internet als "sensationelle Erfolgsstory", die jedoch nicht zu einer Verdrängung anderer Medien geführt habe. Auf dem Weg des Zusammenwachsens des Internets mit den anderen Medien müsse das öffentlich-rechtliche Fernsehen beteiligt werden, forderte Schächter. Er gehe davon aus, dass die ARD und ZDF auferlegte Obergrenze bei den Online-Ausgaben von 0,75 Prozent ihres Gesamtetats im nächsten Rundfunk-Staatsvertrag abgeschafft werde. Das ZDF will im August den größten Teil seines Programms kostenlos in Netz stellen.

Trotz des rasanten Internet-Wachstums werden die traditionellen Medien nach Ansicht von Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks und stellvertretender Vorsitzender der Medienkommission, noch lange dominant bleiben. Das Wachstum beim Internet flache sich deutlich ab. Auch neue Angebote wie Online-Tagebücher (weblogs) oder das Mitmach-Internet Web 2.0 würden nur von einem kleinen Teil der Surfer genutzt, sagte Reitze. Für ARD und ZDF sei es jedoch wichtig, ohne "künstliche Beschränkungen" mit allen Inhalten im Internet vertreten zu sein. (tso/dpa)

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