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Iran: Menschenrechtspreisträger muss 18 Jahre in Haft

Der Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises, Abdolfattah Soltani, ist nach Angaben von Angehörigen im Iran zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Ihm wird unter anderem regimefeindliche Propaganda vorgeworfen.

Der Nürnberger Menschenrechtspreisträger Abdolfattah Soltani ist in seiner Heimat Iran nach Angaben von Angehörigen zu einer Haftstrafe von 18 Jahren verurteilt worden. Ein Teheraner Gericht habe den 58 Jahre alten Rechtsanwalt zudem mit einem 20-jährigen Berufsverbot belegt. Das sagte dessen in Nürnberg lebende Tochter Maede Soltani am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Dem Rechtsanwalt ihres Vaters sei das Urteil am Vormittag in Teheran mitgeteilt worden. „Wir sind alle total schockiert. Das ist total unmenschlich. Eine so harte Verurteilung hatten wir uns nicht vorstellen können“, sagte die Tochter des Verurteilten.

Die Stadt Nürnberg hatte den Iraner im Jahr 2009 für seinen Einsatz für die Menschenrechte mit ihrem Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Soltani hatte im Iran das Zentrum für Menschenrechtsverteidigung gegründet. Wegen eines Ausreiseverbots der iranischen Regierung hatte Soltani seinerzeit den Preis nicht persönlich entgegennehmen können. Seit September 2010 sitzt er wieder in Haft. Die Behörden werfen ihm nach Angaben seiner Tochter unter anderem regimefeindliche Propaganda und Verschwörung gegen die Staatssicherheit und die Annahme eines ungesetzlichen Preises - des Nürnberger Menschenrechtspreises - vor. (dpa)

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