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Italien: Schlag gegen die Mafia

Polizei-Aktion gegen die kalabrische Mafia-Organisation 'Ndrangheta': Spezialeinheiten beschlagnahmen Grundstücke und Häuser. Die 'Ndrangheta' wird auch mit den letztjährigen Mafia-Morden vor einem Duisburger Restaurant in Verbindung gebracht.

Die italienische Polizei hat am Dienstag in Süditalien Güter der italienischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta im Wert von 150 Millionen Euro beschlagnahmt. Unter anderem wurden Häuser, Grundstücke und Luxusautos konfisziert, die den berüchtigten Clans Nirta-Strangio und Pelle-Vottari gehören sollen, berichten italienische Medien. Die beiden Mafia-Familien standen vor rund einem halben Jahr im Mittelpunkt der Duisburger Mafia-Morde, bei denen sechs Menschen ums Leben kamen. Die Polizeiaktion wurde von einem Gericht in Reggio Calabria angeordnet.

Unter anderem wurde in der Mafia-Hochburg San Luca unter einem Wohnhaus ein Bunker gefunden, in dem sich zeitweise der seit acht Jahren flüchtige Super-Boss Antonio Pelle versteckt haben soll. Er war wegen Drogenhandels und Zugehörigkeit zu einer Mafia-Vereinigung in Abwesenheit bereits zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Bei der Bluttat in Duisburg waren in der Nacht zum 15. August 2007 vor dem italienischen Restaurant "Da Bruno" sechs Italiener im Alter zwischen 16 und 38 Jahren erschossen worden. Fünf von ihnen stammten aus San Luca. Als Motiv des verdächtigen Nirta-Strangio-Clans wird Rache vermutet: Die Ehefrau eines Strangio-Clan-Chefs soll von der verfeindeten Pelle-Vottari-Seite getötet worden sein. Die Frau war Weihnachten 2006 in San Luca erschossen worden, ihr Sohn wurde verletzt.

Die 'Ndrangheta gilt heute als mächtigste Mafia-Organisation Europas. (ae/dpa)

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