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Panorama: „Ivan“ ist unberechenbar

Der Hurrikan wechselt immer wieder seinen Kurs

Havanna Der seit einer Woche in der Karibik tobende Hurrikan „Ivan“ hat am Montag Kurs auf den Golf von Mexiko genommen. Am Morgen (Ortszeit) lag das Auge des Sturms nur noch 180 Kilometer süd-südwestlich von der Westspitze Kubas und 250 Kilometer östlich des mexikanischen Badeortes Cancún entfernt. Mit Windgeschwindigkeiten von 260 Kilometern pro Stunde rangiert er auf der höchsten Stufe der Saffir-Simpson-Skala. Die britischen Ölkonzerne Shell und BP schlossen sämtliche Produktionsstätten im östlichen Bereich des Golfs von Mexiko. Bis zum Abend sollten dort alle Mitarbeiter in Sicherheit gebracht werden, hieß es aus London.

Im Süden Floridas wurde dagegen Entwarnung gegeben. Die Bewohner der Keys, einer vorgelagerten Inselkette, durften in ihre Häuser zurückkehren. „Ivan“ hat in der Karibik bisher rund 60 Menschen das Leben gekostet. Im mexikanischen Cancún – mit rund drei Millionen Touristen pro Jahr das meistbesuchte Reiseziel der Karibik – zeigten Fernsehbilder hohen Wellengang. Insgesamt wurden 230 Notherbergen vorbereitet. Dennoch verzichteten die Behörden zunächst auf eine Evakuierung der auf einer Landzunge gelegenen Hotelzone. Auf Kuba waren schon seit Donnerstag die gefährdeten Bereiche evakuiert und rund eine Million Menschen in Sicherheit gebracht worden. Die größte Karibikinsel war erst im August vom Hurrikan „Charley“ schwer getroffen worden. Die Hauptstadt Havanna gilt wegen ihrer vielen baufälligen Häuser als besonders verwundbar. Allerdings schien der Wirbelsturm am Montag Havanna weitgehend zu verschonen. Gefährdet waren vor allem die Tabakpflanzungen im Westen der Insel.

„Ivan“ war Anfang September im Atlantik entstanden. Am schwersten getroffen wurde bisher die Insel Grenada, wo mindestens 35 Menschen getötet und 90 Prozent aller Häuser in der Hauptstadt zerstört oder beschädigt wurden. Auf Jamaika kamen mindestens 17 Menschen ums Leben. Unwettertote gab es auch in Venezuela, Kolumbien und der Dominikanischen Republik. Am Sonntag zog der Hurrikan über die Kaiman-Inseln.

Die hurrikangeschädigten Einwohner Südfloridas konnten am Montag indes aufatmen. Der Bezirk Monroe, der für die vor der Küste liegende Inselkette der Keys zuständig ist, hob die am vorigen Donnerstag angeordnete Evakuierung auf. dpa

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