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Panorama: Jackson weint im Gerichtssaal

Popstar Michael Jackson ist am Montag erneut nicht pünktlich zum Verhandlungsbeginn beim Gericht im kalifornischen Santa Maria eingetroffen. Er litt offenbar unter Schmerzen und wurde auf dem Weg zum Justizgebäude gestützt. Prozessbeobachtern zufolge zitterte und weinte Jackson im Gerichtssaal.

Santa Maria (22.03.2005, 13:12 Uhr) - Der Missbrauchprozess gegen Michael Jackson ist am Montagmorgen (Ortszeit) mit fast einstündiger Verspätung fortgesetzt worden. Nach Angaben des Senders CNN verspätete sich Jackson wenige Minuten und legte den kurzen Weg von seinem Auto in das Justizgebäude in langsamen Schritten zurück. Dabei wurde er von einem Leibwächter und Bruder Jackie gestützt.

Prozessbeobachtern zufolge litt Jackson am Montag offensichtlich unter Schmerzen. Er zitterte und weinte im Gerichtssaal, berichtete der Sender Fox News. Ein Arzt hielt sich in der Nähe des Popstars auf. Ohne weitere Erklärung über den Gesundheitszustand des Angeklagten setzte der Richter das Verfahren aber fort.

Am 10. März hatte eine längere Verspätung des 46-jährigen Angeklagten bereits für großen Wirbel gesorgt. Der Richter hatte mit einem Haftbefehl gedroht, falls der Sänger nicht vor Gericht erscheine. Jacksons Anwälte entschuldigten damals die Verspätung mit akuten Rückenschmerzen, die der Sänger in einem Krankenhaus behandeln ließ.

Jackson wird vorgeworfen, im Frühjahr 2003 einen 13 Jahre alten Jungen sexuell missbraucht zu haben. Der Popstar hat die Anschuldigungen wiederholt bestritten.

Am Montag wurde ein Polizist, der bei Ermittlungen auf Jacksons Neverland Ranch zugegen war, in den Zeugenstand geholt. Die Staatsanwaltschaft wolle in dieser Woche den Vorwurf untermauern, dass Jackson die Familie seines Beschuldigers gegen deren Willen auf dem Anwesen festgehalten habe, meldete CNN. Prozessbeobachter gehen davon aus, dass die Mutter des angeblichen Missbrauchopfers und ein Kinderpsychologe, dem sich der Junge 2003 anvertraute, bald in den Zeugenstand treten werden.

Die Staatsanwaltschaft rief am Montag auch eine Stewardess in den Zeugenstand, die Jackson früher auf Flügen begleitete. Sie berichtete von einer Vorliebe des Musikers, Weißwein aus Cola-Dosen zu trinken. Sie habe aber nie betrunkene Kinder an Bord gesehen, sagte die Frau im Kreuzverhör mit Jacksons Anwälten. Sie erinnerte sich auch nicht an den jungen Beschuldiger und dessen Familie. Der 15-Jährige hatte gesagt, er habe mit dem Sänger Alkohol aus Cola-Dosen getrunken.

Der Prozess sollte am Dienstag mit der Befragung der Komödiantin Louise Palanker fortgesetzt werden, die sich wie Jackson mit dem jungen Krebspatienten angefreundet hatte. Sie habe der Familie mit 20 000 Dollar (rund 15 200 Euro) ausgeholfen, sagte sie.(tso) ()

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