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Am 9. Mai berichtet der Betreiber des an der Westküste gelegenen AKW Tsuruga, dass Radioaktivität ausgetreten sei. Die Belastung soll demnach allerdings nicht sehr hoch sein.

© Reuters

Japan: Fukushima und andere AKW melden erhöhte Strahlung

Nicht nur im havarierten Atomkraftwerk Fukushima gibt es Probleme mit hohen Strahlenwerten. Auch im Werk Tsuruga ist erneut Radioaktivität ausgetreten. Ein drittes AKW wird abgeschaltet.

Aus dem zerstörten Atomkraftwerk in Fukushima meldet der Betreiber erhöhte radioaktive Werte. Im zerstörten Gebäude des Reaktors 1 hat der Atomkonzern Tepco bis zu 700 Millisievert pro Stunde gemessen. Das meldet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf einen Tepco-Bericht.

Dort, wo Arbeiter neue Kühlsysteme installiert hatten, war die radioaktive Belastung zuletzt auf 10 bis 70 Millisievert pro Stunde gesunken. Der Grund für die erhöhten Werte war zunächst nicht bekannt.

Sieben Arbeiter des Betreibers Tepco und zwei Vertreter der staatlichen Atom-Agentur hatten das Gebäude 1 am frühen Montagmorgen (Ortszeit) für Messungen der Strahlenwerte betreten. Ein Erdbeben der Stärke 9 und ein anschließender Tsunami hatten das Atomkraftwerk am 11. März stark beschädigt. Radioaktivität war in die Luft und ins Meerwasser gelangt.

Am Atomkraftwerk Tsuruga Zwei an der Westküste Japans wurde ebenfalls Radioaktivität freigesetzt. Das Ausmaß sei jedoch sehr gering, zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag den Betreiber Japan Atomic Power (Japco).

Am AKW Tsuruga Zwei hatte es erst vor eine Woche Probleme gegeben, Substanzen im Kühlwasser des Reaktors hatten auf defekte Brennelemente hingewiesen. Der Meiler wurde zeitweise heruntergefahren.

Ein Mitarbeiter der japanischen Atomsicherheitsbehörde Nisa hatte anschließend versichert: „Es gibt keine Auswirkungen auf die Umwelt.“ Warum nun doch radioaktive Substanzen in die Umgebung gelangten, wurde zunächst nicht bekannt.

Der Betreiber des Atomkraftwerks Hamaoka in Zentral-Japan in der Region Shizuoka fährt unterdessen die Anlage herunter. Das entschied das Unternehmen Chubu Electric Power am Montag. Japans Regierung hatte Druck auf den Betreiber ausgeübt, da das Atomkraftwerk über einer geologisch kritischen Erdplatte liegt und bei einem weiteren schweren Erdbeben gefährdet sein könnte.

Am Freitag hatte Japans Ministerpräsident Naoto Kan den Betreiber aufgefordert, das Atomkraftwerk abzuschalten, um einen weiteren Nuklearunfall bei einem neuen Erdbeben wie am 11. März zu vermeiden. (dpa)

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