zum Hauptinhalt
Massive Straßenschäden nach einem schweren Erdbeben in Japan.

© AFP

Japan: Mindestens 24 Verletzte nach schwerem Erdbeben

Bei einem schweren Erdbeben im Westen Japans sind mindestens 24 Menschen verletzt worden. Mehrere Häuser wurden zerstört, es gibt jedoch bisher keine Tsunamiwarnung.

Bei einem schweren Erdbeben im Westen Japans sind am Samstag mindestens 24 Menschen verletzt worden. Durch das Beben der Stärke 6,3 wurden mehrere Häuser zerstört, wie es von den Behörden und in Medienberichten hieß. Nach Angaben der japanischen Wetterbehörde war zwar stellenweise ein leichter Anstieg des Meeresspiegels beobachtet worden, die Gefahr eines Tsunamis bestand demnach aber nicht.

Das Erdbeben ereignete sich laut Wetterbehörde am Samstagmorgen um 05.33 Uhr (Ortszeit, 22.33 Uhr MESZ) nahe der Hafenstadt Kobe. Den Angaben zufolge lag das Zentrum des Bebens in einer Tiefe von 15 Kilometern unter der Insel Awaji im Seto-Binnenmeer in der Präfektur Hyogo. Die US-Erdbebenwarte (USGS) gab die Stärke mit 6,0 an, sprach aber von einer Tiefe von nur etwas mehr als fünf Kilometern.

Der Erdstoß erschütterte den gesamten Westen der Insel Honshu, wo die Gebäude in den Industriemetropolen Kobe und Osaka zitterten. Auch auf den Inseln Shikoku im Süden und Kyushu im Südwesten war das Beben zu spüren. Der regionale Bahnverkehr wurde unterbrochen, die Hochgeschwindigkeitszüge drosselten das Tempo in der Gegend. Auch am internationalen Flughafen von Kansai und am Flughafen Itami von Osaka war der Betrieb zwischenzeitlich unterbrochen, wie der Nachrichtensender NHK berichtete. Im Laufe des Vormittags normalisierte sich der Verkehr jedoch wieder schnell.

Der Stromversorger Kansai Electric Power erklärte, es habe keine Störungen in seiner Atomanlage Oi gegeben. Dort stehen die beiden einzigen Reaktoren, die derzeit in Japan in Betrieb sind. Der Betrieb laufe weiter, da keine Probleme festgestellt worden seien, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Derzeit werde aber noch untersucht, ob es irgendwo Schäden gebe.

NHK berichtete, in der Stadt Awaji auf der gleichnamigen Insel habe es einen Rohrbruch in der Kanalisation gegeben, in Osaka stürzte demnach eine Mauer ein. Da Japan regelmäßig von schweren Erdbeben erschüttert wird, hat das Land seine Infrastruktur solchen Erdstößen weitgehend angepasst. In weniger entwickelten Ländern kommt es daher bei vergleichbar starken Beben oft zu deutlich schwereren Schäden.

Die Regierung setzte einen Krisenstab ein, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Regierungssprecher Yoshihide erklärte jedoch, offensichtlich habe das Erdbeben keine größeren Schäden angerichtet. Es wurden allerdings bereits mehrere Nachbeben registriert, die Behörden warnten vor weiteren Erschütterungen in den kommenden Tagen und riefen die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Obwohl das Beben vom Samstag ersten Erkenntnissen zufolge relativ glimpflich verlief, war es der schwerste Erdstoß in der Region Hyogo seit einem Beben der Stärke 7,2, bei dem im Januar 1995 in Kobe mehr als 6400 Menschen ums Leben gekommen waren.

Vor rund zwei Jahren hatte ein Erdbeben der Stärke den Nordosten Japans erschüttert und einen bis zu 20 Meter hohen Tsunami ausgelöst. Fast 16.000 Menschen starben, rund 2700 Menschen gelten bis heute als vermisst. Das Erdbeben und der Tsunami lösten damals auch schwere Reaktorunfälle im Atomkraftwerk Fukushima aus. Es war der schwerste Atomunfall seit der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false