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Japan: Über 130 Verletzte nach starkem Erdbeben

Ein schweres Erdbeben der Stärke 6,8 hat am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) den Norden Japans erschüttert. Die Erdstöße überraschten viele Menschen im Schlaf. Atomkraftwerke sollen ohne Schaden geblieben sein.

Mindestens 130 Menschen wurden bei dem Beben nach offiziellen Angaben verletzt, 17 davon schwer. Wie die japanische Wetterbehörde mitteilte, ereignete sich das Beben am Mittwoch um 17:26 Uhr MESZ in 120 Kilometern Tiefe im nördlichen Teil der japanischen Hauptinsel Honshu. Es war auch in der rund 500 Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Tokio zu spüren, wo Gebäude ins Wanken gerieten. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben. Die Regierung in Tokio richtete ein Krisenzentrum ein, um die Rettungsarbeiten zu koordinieren.

Keines der Opfer sei aber in Lebensgefahr. In der ganzen Region berichteten Augenzeugen von umgestürzten Möbeln, zerbrochenen Fensterscheiben und leergeräumten Regalen. Das japanischen Fernsehen zeigte Bilder von Rissen in Mauern und leck geschlagenen Kanalisationsrohren.

Ausbruch von Bränden befürchtet

In der Stadt Hachinohe im Norden Japans befürchteten die Behörden den Ausbruch von Bränden. In der Stadt rückten Feuerwehrautos und Krankenwagen mit Sirenen aus. Das Erdbeben überraschte die Menschen frühmorgens im Schlaf: "Ich bin mit einem Riesenschreck aufgewacht. Ich fragte mich, was in aller Welt los war", sagte der Beamte Takashi Kato aus Morioka nahe dem Epizentrum. Laut Kato wurde ein Teil des Rathausdachs beschädigt. Die Atomkraftwerke in den angrenzenden Provinzen Fukushima und Miyagi wurden von dem Beben leicht erschüttert, trugen aber nach offiziellen Angaben keine Schäden davon. Die Anlagen seien jedoch vorsichtshalber manuell heruntergefahren worden.

"Es war leicht zu Beginn und wurde dann plötzlich stärker. Das hat mindestens 30 Sekunden gedauert", sagte ein Mitarbeiter der Rettungdienste aus Hirono am Telefon. Er habe noch nie ein so starkes Beben erlebt. Die zahlreichen Atomanlagen in der Region Aomori haben nach ersten Angaben der örtlichen Behörden hingegen keinen Schaden davongetragen.

Das US-Institut für geologische Überwachung gab die Stärke des Bebens mit 6,8 an. Das Epizentrum lag in der Gegend, in der sich am 14. Juni ein Beben der Stärke 7,2 ereignet hatte. Damals waren 13 Menschen ums Leben gekommen, zehn weitere wurden vermisst. (ae/jg/AFP/dpa)

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