zum Hauptinhalt

Panorama: Jetzt wird der Meeresgrund abgesucht

HALIFAX/ZÜRICH (Tsp/AP).Nach der Bergung des Flugdatenschreibers der verunglückten Swissair-Maschine haben die kanadischen Bergungsteams am Montag nach weiteren Flugzeugteilen und Absturzopfern gesucht.

HALIFAX/ZÜRICH (Tsp/AP).Nach der Bergung des Flugdatenschreibers der verunglückten Swissair-Maschine haben die kanadischen Bergungsteams am Montag nach weiteren Flugzeugteilen und Absturzopfern gesucht.Auf dem Meeresgrund vor der ostkanadischen Küste wurden größere Wrackteile sowie sterbliche Überreste der 229 Opfer der Katastrophe gesichtet.

Mit der Bergung des Flugdatenschreibers, der die technischen Fluginformationen aufzeichnet, sind die kanadischen Behörden bei den Ermittlungen über die Unglücksursache einen großen Schritt vorangekommen.Die Black Box wurde nach Ottawa geflogen, wo ein internationales Expertenteam den Inhalt analysieren soll.Falls die Aufzeichnungen beim Absturz intakt geblieben seien, könnten mehr als 100 Daten ausgewertet werden, sagte der Leiter der kanadischen Verkehrssicherheitsbehörde, Vic Gerden, in Halifax.

Die Auswertung könnte neue Anhaltspunkte dafür liefern, wieso im Cockpit Rauch aufgetreten war und warum der Funkkontakt zum Kontrollturm in Moncton sechs Minuten vor dem Absturz in der Nacht zum vergangenen Donnerstag abgebrochen war.Es ist nach wie vor ein Rätsel, was in den letzten sechs Minuten vor dem Aufprall geschah.

Intensiv gesucht wird nach der zweiten Black Box, die die Aufzeichnung der Geräusche im Cockpit während der letzten 30 Minuten vor dem Absturz enthält.

Mit dem Flugschreiber fanden die Taucher rund acht Kilometer vor der Küste in einer Tiefe von 58 Metern auch drei große Teile des Wracks, die wahrscheinlich den Rumpf der Maschine vom Typ MD-11 bildeten.Die Wrackteile seien aber stark zusammengedrückt und in einem sehr schlechten Zustand, sagte ein Sprecher der kanadischen Marine.

Ein anderes Team von Tauchern ortete auf dem Meeresgrund 19 Stellen mit sterblichen Überresten der 229 Insassen der Unglücksmaschine.Die kanadischen Behörden beschlossen aber, vorerst keine weiteren Zahlen über die geborgenen Opfer bekanntzugeben.Am Freitag hatte es geheißen, es seien rund 70 Leichen geborgen worden.Es wird vermutet, daß weitere Opfer in den Wrackteilen des Rumpfs gefunden werden.

Die schwierige Arbeit der Gerichtsmediziner bei der Indentifikation der Leichen ging unterdessen an einem Militärstützpunkt außerhalb von Halifax weiter.Nach Angaben des leitenden Gerichtsmediziners der Provinz Nova Scotia, John Butt, haben inzwischen 150 bis 170 Familien Blutproben zur Verfügung gestellt, um die DNA-Analysen zu erleichtern.Man versuche, mindestens zwei Familienangehörige jedes Opfers für diese Tests ausfindig zu machen, sagte Butt.Computerexperten sind daran, ein Programm aufzubauen, um die großen Mengen von DNA-Daten zu erfassen.

Die kanadische Bundespolizei nahm gleichzeitig mit den Hinterbliebenen Kontakt auf, um Informationen über besondere Körpermerkmale der Opfer zusammenzutragen.Bisher konnte erst eine französische Frau von ihren Angehörigen identifiziert werden.

Zur Startseite