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Jugendgewalt: Münchner U-Bahn-Schläger: "Ich schäme mich so sehr"

Einer der beiden Schläger aus der Münchner U-Bahn hat per handgeschriebenem Brief bei dem schwer verletzten 76-Jährigen um Verzeihung gebeten. "Es tut mir von ganzem Herzen leid", schreibt der 20-Jährige. Der Rentner zeigt sich dagegen unversöhnlich.

Einer der beiden Münchner U-Bahn-Schläger hat nach dem brutalen Überfall auf einen Rentner einen Entschuldigungsbrief an das Opfer geschrieben. Der 20 Jahre alte Täter bitte darin den 76-Jährigen um Verzeihung, bestätigte sein Anwalt Oliver Schmidt einen Bericht der "Bild"-Zeitung. "Ich bedauere sehr diese Tat", heißt es in dem von "Bild" veröffentlichten handschriftlichen Brief. "Es tut mir von ganzem Herzen leid. Ich möchte Sie um Entschuldigung bitten. Ich hoffe, Sie können mir irgendwann mal verzeihen. (...) Ich schäme mich so sehr für diese Tat." Laut Zeitung nahm der Rentner die Entschuldigung jedoch nicht an.

"Der Brief ist nicht ehrlich. So schreibt kein Bursche in dem Alter", zitiert "Bild" den 76-Jährigen. "Das hat ihm jemand diktiert, um die Öffentlichkeit zu beeinflussen und gutes Wetter für sich bei Gericht zu machen." Er werde die Tat, die ihn beinahe das Leben gekostet habe, nie vergessen. "Es gibt keine Versöhnung."

Der 20-Jährige und sein 17 Jahre alter griechischer Mittäter hatten den Rentner so brutal zusammengeschlagen, dass dieser einen mehrfachen Schädelbruch mit Einblutungen ins Gehirn erlitt. Der Rentner hatte die beiden zuvor gebeten, in der U-Bahn ihre Zigaretten auszumachen. Daraufhin hatten sie den 76-Jährigen verfolgt, im Zwischengeschoss von hinten zu Boden geschlagen und getreten.

Der Inhaftierte schreibt nun in seinem Brief, im Gefängnis denke er ständig über die Tat nach und "was für Schmerzen Sie leiden mussten". Zur Tatzeit sei er betrunken gewesen. Ein Gutachten zur Schuldfähigkeit des 20-Jährigen ist in Auftrag gegeben. (jvo/dpa)

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