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Julian Assange.

© AFP

Julian Assange: Er duscht angeblich selten

Dokumente der Staatsanwaltschaft im Netz: Wikileaks-Gründer Julian Assange ist selbst Opfer einer Internetenthüllung geworden.

Rund hundert Aktenseiten der schwedischen Staatsanwaltschaft, die gegen ihn wegen Vergewaltigung ermittelt, sind im Netz aufgetaucht. Das amerikanische Technologiemagazin „Wired“ berichtet, die Staatsanwaltschaft habe die Unterlagen zunächst den schwedischen Anwälten Assanges zur Verfügung gestellt. Diese wiederum hätten sie an Assanges britischen Anwalt Mark Stephens gefaxt. Wie sie ins Internet gelangten und wer dafür verantwortlich ist, ist unklar.

Unter den Unterlagen sind unter anderem Verhörprotokolle und Berichte der schwedischen Ermittler. Laut „Wired“ waren die Unterlagen ursprünglich auf einer Seite des Softwareherstellers Adobe aufgetaucht, die das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten ermöglicht. Dort wurden sie zwar wieder entfernt. Doch noch am Freitagabend waren sie über Suchmaschinen mit wenigen Klicks zu finden. Bisher war aus ihnen nur zitiert worden, zuerst im Dezember von Reportern des britischen „Guardian“.

Nachzulesen sind pikante Details. Beispielsweise gab eine der beiden Frauen, die Assange beschuldigen, einen Dialog zu Protokoll. „Hast du etwas an?“, fragte sie nach eigenen Angaben, als sie erwachte, während Assange den Beischlaf mit ihr vollzog. „Dich“, soll Assange geantwortet haben. „Dann hast du besser kein HIV“, antwortete die Frau demnach, worauf Assange sagte: „Natürlich nicht.“ Zu sehen sind auch Fotos zweier beschädigter, gebrauchter Kondome. Auch dass Assange selten geduscht und die Toilettenspülung wenig benutzt habe, steht in den Akten. Über seine mangelnde Hygiene berichtete bereits ein Buch von „Guardian“-Autoren. Am Montag verhandelt in London ein Gericht das Auslieferungsverfahren gegen Assange.

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