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Panorama: Kälterekorde und Sonnenbrand

In einer Woche beginnt der Frühling – im Kalender

Frankfurt am Main - Eine Woche vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn hat sich in Deutschland eine Rekordkälte festgesetzt: Die Nacht zum Montag war eine der frostigsten in einem März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Mit minus 15,3 Grad wurde in Hamburg die niedrigste Temperatur im März seit 1891 gemessen. Bislang war es am 6. März 1942 mit minus 14,3 Grad am kältesten gewesen, wie Meteorologe Jens Hoffmann vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach sagte. „Auf der Zugspitze war es mit minus 25,9 Grad so kalt wie nie zuvor in der zweiten Märzdekade seit Aufbau der Messstation im Jahr 1901“, sagte Meteorologe Martin Puchegger vom Wetterdienst Meteomedia. In vielen anderen Orten Nord- und Ostdeutschlands sanken die Temperaturen auf den tiefsten Wert in der zweiten Märzdekade überhaupt, in Nordrhein- Westfalen und der Schweiz wurden ebenfalls Kälterekorde gebrochen.

„Wenn man es vom Kalender her nicht besser wüsste, hätte man am Montagmorgen beim Blick auf die Wetterkarte meinen können, es sei Anfang oder Mitte Januar“, sagte Hoffmann. Die Temperaturen seien „schon ganz schön weit weg von normalen Werten“. „Der März ist ein Übergangsmonat, und es gab schon mal so kalte Winter.“ In den vergangenen beiden Jahren hätten die Temperaturen jedoch um diese Jahreszeit tagsüber schon mal verbreitet die 20 Grad überschritten.

„Die nächsten Nächte werden auch kalt, aber in der Spitze nicht mehr so stark“, sagte Hoffmann. „Eine nachhaltige Änderung der Großwetterlage, die uns den Frühling bescheren könnte, ist nicht in Sicht.“

Eine ungewöhnliche Kältewelle lässt auch die Schweizer bibbern. Den Tiefstwert verzeichnete in der Nacht zum Montag die Ortschaft Buffalora am Ofenpass: Dort herrschte eine Eiseskälte von minus 29,5 Grad. In der Hauptstadt Bern, am Zürichberg und im Aargau zeigte das Thermometer in der Nacht bis minus 7 Grad, wie es bei Meteo-Schweiz hieß. In Genf wurden minus 5 Grad, in Chur minus 11 Grad gemessen.

Wintermüde Berliner und Brandenburger sollten ihr Gesicht nicht zu lange in die Sonne halten. Trotz der sehr kalten Witterung gebe es bereits eine erhöhte Sonnenbrandgefahr, sagte der Meteorologe Marco Radke vom privaten Wetterdienst MC-Wetter am Montag. Die Sonne stehe im März bereits relativ hoch über dem Horizont, und die Ozonschicht sei im Frühjahr auch über Mitteleuropa dünner als im Sommer. Bei klarem Himmel sollten Menschen mit empfindlicher Haut aufpassen. Auf frischen Schneeflächen gebe es außerdem eine starke Reflexion der Sonneneinstrahlung. dpa, ddp

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