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Menschen gedenken der Opfer der Schießerei in Toronto.

© Cole Burston/Getty Images/AFP

Kanada: IS reklamiert Anschlag in Toronto für sich

Bei einer Schießerei am Sonntag in Toronto kamen zwei Passanten und der Angreifer selbst ums Leben. Der IS behauptet nun, der Schütze sein ein IS-Anhänger gewesen.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den tödlichen Angriff in Toronto für sich reklamiert. Über sein Propaganda-Sprachrohr Amaq ließ der IS am Mittwoch verbreiten, "einer der Soldaten des Islamischen Staates" habe den Angriff am Sonntag in der kanadischen Metropole verübt. Bei der Schießerei waren zwei Passanten und schließlich der Angreifer selbst getötet worden, zwölf weitere Menschen wurden verletzt.

Am Montag hatte die Polizei bekannt gegeben, den Todesschützen identifiziert zu haben. Sie rätselte aber noch über ein Motiv. Die Familie des Todesschützen teilte dem kanadischen Sender CBC in einem Statement mit, der 29-Jährige habe sein Leben lang schwere psychische Probleme gehabt und an Depressionen und Psychosen gelitten.

In der Mitteilung der Familie hieß es, den Angehörigen der Opfer gelte „unser tiefstes Mitgefühl wegen der furchtbaren Taten unseres Sohnes“. Man habe ihm sein Leben lang versucht zu helfen, aber sich nie vorstellen können, dass es zu so einem Ende kommen könnte.

Unklar war noch, ob der Schütze von der Polizei erschossen wurde oder sich selbst umbrachte. Die Leiche sollte daher am Dienstag einer Autopsie unterzogen werden, wie eine kanadische Polizeiaufsichtsbehörde mitteilte. Nach Angaben der Behörde rannte der 29-Jährige nach einem Schusswechsel mit zwei Polizisten zunächst davon und wurde kurz darauf tot gefunden.

Der Täter hatte am Sonntagabend gegen 22 Uhr (Ortszeit) auf einer Straße mit Geschäften, Bars und Restaurants im Stadtteil Greektown das Feuer eröffnet. Der Polizei zufolge nutzte er eine Handfeuerwaffe. Laut Augenzeugen gab er in der Gegend rund 20 Schüsse ab und wirkte dabei „sehr entspannt“. In einem Video ist zu sehen, wie ein schwarz gekleideter Mann mit einer Mütze zügig die Straße entlang geht, eine Waffe zieht und dann in ein Gebäude schießt.

In Kanada gibt es deutlich weniger Schusswaffen als im südlichen Nachbarland USA. Trotzdem kam es dort in vergangenen Jahren wiederholt zu bewaffneten Angriffen auf die Bevölkerung, darunter in Quebec mit sechs Toten im Januar 2017. Im April dieses Jahres war zudem ein Mann mit einen Lieferwagen über Gehwege Torontos gerast und hatte dabei zehn Menschen getötet. (AFP, dpa)

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