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Hurrikan "Dean"

© dpa

Karibik: Hurrikan "Dean" nimmt Kurs auf Mexiko

Hurrikan "Dean" hat auf Jamaika eine Spur der Verwüstung hinterlassen und über dem Karibischen Meer weiter Kraft getankt. Nun nimmt der Wirbelsturm Kurs auf die mexikanische Halbinsel Yucatan.

Jamaika hat die Naturgewalt des Hurrikan "Dean" zu Spüren bekommen. Riesige Wellen schlugen stundenlang an der Südküste hoch, Bäume wurden aus dem Boden gerissen, Hütten schwemmten davon. Das Krisenzentrum in der Hauptstadt Kingston war vorübergehend nicht erreichbar. Im ganzen Land war vorsorglich der Strom abgestellt. Es herrschte Ausnahmezustand. Nach Berechnungen der Meteorologen wird der Wirbelsturm in der Nacht zum Dienstag die mexikanische Karibikküste der Halbinsel Yucatan erreichen. Dort und weiter südlich in Belize liefen - bei strahlendem Sonnenschein und ruhigem Meer - die Vorbereitungen weiterhin auf Hochtouren.

Auf Jamaika kam es vor allem im Ostteil der Insel zu Überschwemmungen. Berichte über Verletzte oder Tote lagen zunächst nicht vor, teilte das Krisenzentrum in der Hauptstadt Kingston mit.

Reiseveranstalter, darunter die deutsche TUI, sagten alle Karibikreisen nach Mexiko und Jamaika bis Ende der Woche ab. Spanische Anbieter unterbrachen allerdings die zunächst geplante Ausreise ihrer insgesamt rund 7000 Touristen aus Cancún, da "Dean" die Region voraussichtlich nicht direkt tangieren wird. Die Flüge von Spanien nach Cancún blieben aber weiterhin ausgesetzt. Tausende der rund 90.000 Touristen hatten die Ferienregion am Wochenende bereits verlassen, viele entschieden sich aber, den Sturm in sicheren dafür eigens vorgesehenen Anlagen der Hotels abzuwarten.

"Dean" wird noch stärker

Mit 32 Stundenkilometern schob der Sturm am Montag seine Wolken- und Regenmassen von Jamaika weiter in Richtung Westen, im Inneren rotierte "Dean" mit bis zu 240 Kilometern pro Stunde. Er hatte damit nach Angaben des US-Hurrikanzentrums in Miami wieder leicht an Kraft gewonnen. Meteorologen halten es für möglich, dass die Windstärke noch zunehmen werde. Die Wetterbedingungen sprächen dafür, dass "Dean" an Gewalt zulegen werde und dann die Stufe 5 erreiche, sagte Hurrikanexperte Thomas Sävert vom Wetterdienst Meteomedia.

Umdenken mussten am Wochenende vor allem die Menschen in Belize, das im Süden an die mexikanische Karibikküste des Staates Quintana Roo grenzt. "Dean" wird nach Berechnungen der Meteorologen weiter südlich der großen mexikanischen Feriengebiete auf die Halbinsel Yucatán treffen, und damit auch zu einer Bedrohung für das kleinste mittelamerikanische Land werden. Dort wurden die ersten Schutzmaßnahmen erst am Sonntagabend angeordnet.

Ölplattformen evakuiert

Der mexikanische staatliche Ölkonzern Petroleos Mexicanos (Pemex) hatte wegen des heranrückenden Hurrikans bereits am Sonntag mit der Teilevakuierung der Erdölförderplattformen vor der Küste des Staates Campeche im Golf von Mexiko begonnen. Insgesamt sollten bei der Aktion 13.360 Arbeiter vorsorglich in Sicherheit gebracht werden, teilte das Unternehmen mit. Sollte der Sturm tatsächlich mit voller Wucht über das Fördergebiet hinwegziehen, werden auch die restlichen Arbeiter die Plattformen verlassen.

Die US-Raumfähre "Endeavour" beendete am Sonntag einen Tag früher als geplant ihre Weltraummission. Es war zunächst befürchtet worden, dass der Sturm das Kontrollzentrum der US-Weltraumbehörde Nasa in Houston (Texas) bedrohen könnte. Die "Endeavour" mit ihrer Besatzung von sieben Astronauten soll nun am Dienstag um 18:29 Uhr (MESZ) in Florida landen. (mit dpa)

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