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Panorama: Katze und Mensch – innig seit je Forscher: Schon vor 9500 Jahren

lebten sie zusammen

London/Zypern (dpa). Mensch und Katze haben sich bereits vor 9500 Jahren angefreundet. Das schließen Forscher aus einem Grab auf Zypern, in dem die Skelette eines Menschen und einer Katze in einem Abstand von 40 Zentimetern symmetrisch zueinander lagen. „Der Fund lässt auf eine enge Beziehung zu Lebzeiten schließen“, erläutert der Studienautor des Naturhistorischen Museums in Paris JeanDenis Vigne. Er präsentiert die Skelette in der Fachzeitschrift „Science“ (Bd. 304, S. 259). Die Nubische Falbkatze (Felis silvestris libyca) wurde den Wissenschaftlern zufolge gezielt zu dem Toten gelegt. Die Art gilt als Ahne der heutigen Hauskatzen. Obwohl das Tier keine offensichtlichen Verletzungen aufweist, könnte es nach Vermutung der Forscher getötet worden sein, um es gemeinsam mit seinem Besitzer zu begraben.

Reiche Opfergaben wie Meermuscheln, Schmuck und Werkzeug, die dem Toten beilagen, zeugen von einem hohen Sozialstatus. Das Begräbnis beweise, dass das Verhältnis zwischen Mensch und Katze damals nicht nur auf materiellem Nutzen, sondern auch auf geistiger Ebene basierte. Es war schon lange bekannt, dass Katzen nur mit Hilfe des Menschen auf die Insel gelangt waren. Bislang war unklar, ob es sich dabei um zahme oder wilde Tiere handelte. „Nun wissen wir, dass diese Katzen mit dem Menschen verbunden waren“, sagte Vigne. Das Forscherteam hatte das Grab in Shillourokambos entdeckt, einem großen jungzeitlichen Dorf, das zwischen 8300 und 7000 vor Christus bewohnt war. Bisher galten die alten Ägypter als Erste, die Katzen vor etwa 4000 Jahren zähmten.

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