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Kindermord-Prozess: Mutmaßlicher Täter legt Geständnis ab

In Mannheim steht seit Montag ein mutmaßlicher Kindesmörder vor Gericht. Der 25-jährige Angeklagte legte zum Prozessauftakt vor dem Landgericht ein Geständnis ab.

Mannheim - Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, am 11. Mai 2006 die dreijährige Tochter seiner Lebensgefährtin in deren Wohnung in Mannheim zu Tode geprügelt zu haben.

Der Deutsch-Amerikaner sagte, er habe die Kontrolle über sich verloren, als die dreijährige Layla offenbar nach einem Sturz im Kinderzimmer minutenlang geweint habe: "Da bin ich völlig ausgerastet." Er habe das Mädchen hochgehoben, sie mehrfach kräftig geohrfeigt, dann wieder auf den Boden fallen lassen und habe dann vier- bis fünfmal auf sie eingetreten. "Ich habe gedacht, wenn die Notärzte kommen, dass alles wieder in Ordnung wird", sagte der Angeklagte. Er könne sich bis heute nicht erklären, warum er "ausgeflippt" sei. Das Mädchen war an inneren Blutungen gestorben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Vorsatz vor, die Anklage lautet auf Mord aus niedrigen Beweggründen. Oberstaatsanwalt Hans Larcher sagte vor Prozessbeginn, der Mann sei "mit äußerster Brutalität vorgegangen". Er habe das Kind am Boden regelrecht zu Tode getreten. Das Tatmotiv sei offen. "Aus unserer Sicht hat sich die Tat nicht abgezeichnet", sagte Larcher.

Die Schwurgerichtskammer hat 34 Zeugen und zwei Sachverständige geladen. Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte am 13. November verkündet werden. (tso/ddp)

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