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Ein Streifenwagen der Polizei steht vor einem Mehrfamilienhaus in Recklinghausen.

© dpa/Marcel Kusch

Kinderpornografie-Durchsuchung: Polizei findet vermissten 15-Jährigen in Schrank

2017 war ein Junge aus Duisburg verschwunden. Nun fanden ihn Beamte in der Wohnung eines 44-Jährigen, der kinderpornografische Schriften verbreitet haben soll.

Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Recklinghausen wegen Kinderpornografie-Verdachts hat die Polizei einen seit längerem vermissten 15-Jährigen entdeckt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich um einen seit zwei Jahren vermissten Jugendlichen aus dem benachbarten Oer-Erkenschwick, der damals aus einer Wohngruppe verschwunden war.

Polizisten entdeckten den Jugendlichen in einem Schrank, wie die Kreispolizei Recklinghausen mitteilte. Dort habe er sich versteckt oder sei versteckt worden.

„Hinweise, dass der Junge gegen seinen Willen in der Wohnung festgehalten wurde, liegen zurzeit nicht vor“, betonte ein Sprecher. „Es spricht einiges dafür, dass er sich schon längere Zeit freiwillig dort aufgehalten hat.“ Nähere Einzelheiten zu dem Jugendlichen machte die Polizei aus Opferschutzgründen nicht.

Der 44-Jährige steht unter Verdacht, kinderpornografische Schriften verbreitet zu haben. In der Wohnung wurde bei der Durchsuchung am Freitag auch ein 77-Jähriger angetroffen. Nach dpa-Informationen soll es sich um den Vater des 44-Jährigen handeln, der dort ebenfalls lebt. Beide wurden vorläufig festgenommen, der 77-Jährige kam noch am Abend wieder auf freien Fuß.

Sichergestellt worden seien technische Geräte und Datenträger, eine Auswertung sei sofort veranlasst worden. Bei der Suche kam auch ein Datenträgerspürhund zum Einsatz. Der 15-Jährige befand sich am Freitag noch im Polizeigewahrsam. Das Jugendamt sei eingeschaltet.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung handelt es sich bei dem Jungen um Marvin K. aus Duisburg, der seit Anfang 2017 verschwunden war. Die Mutter bestätigte gegenüber der Zeitung, dass die Polizei ihren Sohn in der Wohnung gefunden habe.

Der Fall war im Juli auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" thematisiert worden. Marvin habe zuletzt in einer Wohngruppe für Kinder mit emotionalen und sozialen Problemen gelebt, bevor er verschwand. (dpa, AFP)

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