zum Hauptinhalt

Kinderpornos: Ermittlungen gegen bayerischen Ministerialrat

Nach dem jüngsten Schlag gegen die Pädophilenszene im Internet wird gegen einen Ministerialrat aus dem bayerischen Wirtschaftsministerium wegen Besitzes von Kinderpornos ermittelt.

München/Bielefeld - Der allein stehende Mann habe auf seinem privaten Rechner entsprechende Dateien aus dem Internet gespeichert, sagte Oberstaatsanwalt Anton Winkler. "Auf dem beruflichen PC war nichts vorhanden." Er habe die Vorwürfe eingeräumt. Unterdessen suchen Fahnder in Bielefeld nach dem Computer eines Unbekannten, der kinderpornografische Bilder einer 13-Jährigen verbreitet hatte.

Gegen den bayerischen Ministerialrat sei vorsorglich ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, teilte das Ministerium mit. "Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, werden alle notwendigen dienstrechtlichen Konsequenzen gezogen", heißt es in der Mitteilung. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sind bereits vor Weihnachten der berufliche und der private Computer des Mannes untersucht worden. Die Fahnder waren ihm bei der bundesweiten Aktion "Mikado" auf die Spur gekommen. Bei Hausdurchsuchungen in allen Bundesländern hatten die Ermittler in den vergangenen Monaten hunderte private Computer und kistenweise Datenträger mit Fotos und Videos entdeckt. Insgesamt wurden gegen 322 Pädophile Ermittlungen aufgenommen.

Fahnder suchen nach Einwahlpunkt

Nach der Identifizierung einer auf Nacktbildern im Internet zur Schau gestellten 13-Jährigen suchen die Fahnder inzwischen nach dem Computer eines Unbekannten. Es werde versucht, den Einwahlpunkt, von dem aus der Mann in einen Internet-Chatraum gekommen sei, zu finden, sagte der Bielefelder Oberstaatsanwalt Reinhard Baumgart. "Es ist schwierig, nach zweieinhalb Jahren verlorene PC-Daten zu rekonstruieren." Dabei könne es sich auch um einen Rechner in einem Internetcafé handeln. Die Polizei ermittelt gegen den Unbekannten wegen Kindesmissbrauchs sowie der Verbreitung von Kinderpornografie.

Die 13-Jährige aus dem Kreis Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) hatte in dem Chatraum die Bekanntschaft eines Mannes gemacht. Auf seinen Wunsch hin nahm sie mit Hilfe eines Fernauslösers Fotos von sich auf. Vier der Bilder zeigten das Kind unbekleidet. Der Unbekannte verbreitete die Bilder im Internet. (tso/dpa)

Zur Startseite