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Klimawandel: 48 Grad heiße Sommer?

Ohne Maßnahmen zum Klimaschutz drohen Deutschland nach Ansicht eines Potsdamer Klimaforschers in mittlerer Zukunft tropische Sommerzeiten. Bis zum Jahr 2200 könnte die Durchschnittstemperatur auf der Welt um bis zu 5,4 Grad Celsius steigen.

Frankfurt - In Deutschland könnte es im Sommer zeitweise 45 bis 48 Grad heiß werden, sagte Hans Joachim Schellnhuber, der Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, auf einem Kleinen Parteitag der brandenburgischen Grünen in Frankfurt (Oder). Große Teile des Landes wären von Dürre bedroht.

Doch auch wenn die Klimapolitik greift, sei bis 2200 ein Temperaturanstieg unter 1,7 Grad nicht zu vermeiden, sagte Schellnhuber weiter. Dazu müsse der weltweite Kohlenstoffausstoß bis Mitte des Jahrhunderts halbiert werden. Der Klimawandel bedrohe den Amazonas-Regenwald, der durch zurückgehende Niederschläge bis zum Ende des Jahrhunderts verschwinden könnte, sowie die Eisschilde auf Grönland und in der Antarktis. Weil sich Kontinente stärker erwärmen als Meere, könne es in Westeuropa zu Monsunen kommen. Die größte Herausforderung sei aber der Anstieg des Meeresspiegels, der ohne Gegenmaßnahmen in 2000 Jahren um 50 Meter klettern könnte.

Als wichtigste Maßnahmen zum Klimaschutz bezeichnete der Forscher den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Forschungsausgaben in diesem Bereich müssten verzehnfacht werden. Die Kernenergie werde das globale Klimaproblem dagegen nicht lösen können, sagte Schellnhuber. Deutschland sollte aber über eine Verlängerung der Laufzeiten der bestehenden Kernkraftwerke nachdenken unter der Bedingung, die Gewinne in erneuerbare Energien zu investieren. (tso/ddp)

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