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Earth Hour

© dpa

Klimawandel: Licht aus bei der "Earth Hour"

Punkt 20:30 Uhr Ortszeit haben die Menschen in vielen Städten rund um den Globus ein Zeichen gegen den Klimawandel gesetzt: Sie schalteten Lampen, Scheinwerfer und Laternen aus.

Angefangen hatte die "Licht-Aus-Aktion" der Umweltstiftung WWF auf den Chatham-Inseln, etwa 800 Kilometer östlich von Neuseeland. Als erste Metropole war die australische Stadt Sydney dran, später folgten Großstädte wie Tokio, Peking und Paris. In Deutschland beteiligten sich unter anderem Berlin, Hamburg und Bonn an der "Earth Hour", der Stunde der Erde. Insgesamt wollten nach Angaben von WWF fast 4000 Städte und Gemeinden in 88 Ländern mitmachen. Die WWF-Aktion wird auch von den Vereinten Nationen unterstützt.

In Hamburg blieben von 20:30 Uhr an der Michel (St.-Michaelis-Kirche), das Rathaus und das große Volksfest "Dom" großteils dunkel, in Berlin gingen die Lichter unter anderem am Roten Rathaus aus. Zuvor war das "Vogelnest"-Olympiastadion in Peking von tiefschwarzer Nacht umhüllt worden, in Kairo ging das Licht bei den Pyramiden, in Rom beim Vatikan aus. Der Pariser Eiffelturm wurde ebenso verdunkelt wie die Athener Akropolis. In New York sollte es später am Empire State Building und in Rio de Janeiro an der Christus-Statue Nacht werden.

Wenn sich die Hoffnung der Organisatoren erfüllt, werden am Ende der Aktion rund um den Erdball eine Milliarde Menschen mitgemacht und eine Stunde im Dunkeln verbracht haben. Damit wollen sie ihre Betroffenheit über die globale Erwärmung zum Ausdruck bringen. Die Aktion ging von Sydney aus, das 2007 als erste Stadt die Lichter für eine Stunde ausgeschaltet hatte, es folgten im vergangenen Jahr etwa 500 Städte weltweit.

Ban Ki Moon: "Klare Botschaft"

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte die Menschen rund um den Globus bereits in der vergangenen Woche zu der Aktion im Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen. "'Earth Hour' ist ein Weg für die Bürger, um eine klare Botschaft zu senden", sagte Ban in einem Video. Die Aktion fand einen Tag vor Beginn einer Vorbereitungsrunde in Bonn für die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen statt. Dort treffen sich im Dezember 190 Länder, um ein neues weltweites Klimaabkommen zu vereinbaren.

Greg Bourne, Cheforganisator der "Earth Hour" vom australischen WWF, gab zu, dass die Aktion eher Energie verbraucht anstatt zu sparen. "Es ist symbolisch. Und darum geht es", sagte er. "Es kommt darauf an, ein sichtbares Zeichen für die Politik zu setzen, damit sie langfristige Entscheidungen trifft." Andere äußerten Kritik. "Ich mache mir Sorgen, dass das nur symbolisch ist und nicht weit darüber hinaus geht", bemängelte der Umweltexperte Stephen Healy von der University of New South Wales. Ökonom David Solomon von der University of Chicago sagte, dass die Teilnahme weit überschätzt wird. (feh/dpa)

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