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Köln Archiv

© dpa

Köln: Suche nach Verschütteten hat begonnen

Rund drei Tage nach dem Einsturz des Historischen Archivs in Köln hat die Feuerwehr mit der Suche nach zwei mutmaßlichen Opfern des Unglücks begonnen. 220 Helfer waren am Freitagabend im Einsatz.

Kurz nach Beginn der Arbeiten um 20:15 Uhr musste die Suche vorübergehend unterbrochen werden, da in einem angrenzenden Gebäude Bewegungen in einem Mauerteil festgestellt worden seien. Die Rettungsarbeiten mit Spürhunden konnten kurze Zeit später fortgesetzt werden. Insgesamt sind laut Feuerwehr 220 Einsatzkräfte vor Ort.

Einem Pressebericht zufolge wussten die Kölner Verkehrs-Betriebe und die am U-Bahn-Bau beteiligten Firmen schon seit längerem von ernsten Problemen bei der Grundwasser-Ableitung, die am Dienstag möglicherweise zum Einsturz des Archives geführt hatten. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeigers" (Samstagsausgabe) ließ sich in einem Brunnen nahe des Stadtarchivs der Wasserspiegel trotz größter Bemühungen nicht senken. Durch das ständige Abpumpen von Grundwasser könnte sich ein Hohlraum gebildet haben.

Spezialroboter im Einsatz

Unterdessen trafen Experten aus den USA und aus Japan in Köln ein, um bei der Suche nach den Vermissten mit Spezialrobotern das Trümmerfeld zu durchsuchen. Die Geräte seien unter anderem schon nach den Terrorangriffen vom 11. September 2001 in der Ruine des World Trade Centers in New York eingesetzt worden, teilte das Büro des Kölner Oberbürgermeisters mit.

Der Sohn des Nobelpreisträgers Heinrich Böll, dessen im Stadtarchiv gelagerter Nachlass wahrscheinlich vernichtet wurde, nannte den Einsturz eine "Katastrophe". "Das ist ein unwiederbringlicher Verlust", sagte René Böll dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Erst vor drei Wochen habe er den Restnachlass an das Archiv übergeben und ihn dort "am sichersten Ort überhaupt" geglaubt. Mehrere Typoskripte überlebten der Zeitung zufolge jedoch zufällig, da sie für eine Werkausgabe ausgeliehen worden waren. (küs/AFP)

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