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Kolumbien: Mehr als 40 Tote bei Schlag gegen Drogenbanden

In Kolumbien kämpft das Militär gegen linke Rebellen und Drogenbanden. Dabei erzielt es immer wieder Erfolge - ohne dass die FARC besiegt oder der Drogenschmuggel in größerem Umfang zurückgegangen wäre.

Bei Überfällen von Drogenbanden und Angriffen des Militärs auf linke Rebellen sind in Kolumbien mindestens 44 Menschen getötet und 13 verletzt worden. Bei der Bombardierung eines Lagers der marxistischen Rebellengruppe „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) an der Grenze zu Ecuador starben nach neuen Angaben 14 Aufständische.

Direkt nach dem Angriff am Montag war zunächst von 13 Toten berichtet worden. Das Lager habe sich in der Nähe der Stadt Ipiales im Departement Nariño im Süden des Landes befunden. Die dort agierende FARC-Kampfgruppe 48 sei besonders aktiv im Drogenschmuggel, sagte Verteidigungsminister Rodrigo Rivera. „Dies ist ein weiterer Erfolg der gemeinsamen Arbeit des Militärs und der Polizei im Kampf gegen den Terrorismus“, betonte der Minister.

Allerdings gab es schon viele solcher Erfolge, ohne dass die FARC besiegt oder der Drogenschmuggel in größerem Umfang zurückgegangen wäre.

Kurz nach dem Luftangriff am Montag starben vier Polizisten in einem Hinterhalt der FARC in der Gemeinde Jamundí im benachbarten Departement Valle de Cauca. Bei dem Ort Barbacoas in Nariño wurden bei Gefechten zwei Soldaten und ein Zivilist getötet. Erst am Sonntag waren bei Kämpfen im Nordosten des Landes acht Rebellen und vier Soldaten getötet worden.

Bei zwei Überfällen von Drogenbanden starben in Nordkolumbien nach Angaben der Polizei vom Montag insgesamt elf Menschen. In der Karibik-Hafenstadt Barranquilla feuerten Bewaffnete auf die Teilnehmer einer Feier. Im Kugelhagel starben fünf Menschen, darunter ein fünfjähriges Kind. Bei dem zweiten Überfall in der Stadt Montelíbano im Departement Córdoba wurden sechs Menschen erschossen.

Bei den Tätern handelte es sich offenbar um Mitglieder der paramilitärischen Bande „Aguilas Negras“, einer Nachfolgeorganisation der seit Jahren offiziell aufgelösten und entwaffneten rechtsextremen „Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens“ (AUC). Ebenso wie früher die AUC mischen die Nachfolgebanden im Drogengeschäft mit. (dpa)

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