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Kolumbien: Morddrohungen: Arte bricht Dreharbeiten ab

Arte wollte in Kolumbien einen Dokumentarfilm drehen - über Prozesse gegen Paramilitärs, die tausende Zivilisten ermordet haben sollen. Doch das Filmteam wurde massiv bedroht.

Nach Morddrohungen hat der Fernsehsender Arte Dreharbeiten in Kolumbien für einen Dokumentarfilm über paramilitärische Gruppen abgebrochen. Wie Arte am Dienstag in Straßburg mitteilte, wollte der Sender zusammen mit der Schweizer TSR in dem Dokumentarfilm "Impunity" ("Straflosigkeit") über gegenwärtig laufende Prozesse gegen Paramilitärs berichten. Den Paramilitärs wird die Ermordung Tausender Zivilisten in den 90er Jahren zur Last gelegt.

Paramilitärs kämpfen gegen Farc-Rebellen

Der Schweizer Regisseur Juan Lozano habe die Dreharbeiten nach drei Wochen wegen massiver Einschüchterungsversuche bis hin zu Morddrohungen abgebrochen, erläuterte die Genfer Produzentin Isabelle Gattiker. Er sei mit einem Tontechniker in die Schweiz zurückgekehrt. An dem Projekt hätten auch mehrere Kolumbianer mitgewirkt, unter ihnen der Journalist Hollmann Horris, Ko-Autor von "Impunity".

Horris wurde nach Angaben der Sender bereits im Vorfeld der Dreharbeiten vom kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe beschuldigt, Kontakte zu den linksgerichteten Farc-Rebellen zu haben, die sich mit den Paramilitärs einen blutigen Kampf liefern. Gattiker zufolge ist noch nicht entschieden, ob der Dokumentarfilm fertiggestellt und gesendet wird. (jnb/AFP)

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