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Kongo

© dpa

Kongo: Zahl der Opfer nach Flugzeugabsturz noch unklar

Beim Absturz eines Passagierflugzeugs im Osten des Kongos sind offenbar weniger Menschen als zunächst befürchtet ums Leben gekommen. Inzwischen hat die Suche nach der Unglücksursache begonnen.

Nach dem Flugzeugunglück in Kongo sind bisher 33 Tote geborgen worden, wie der Sender Radio Okapi berichtet. Am Morgen hatte ein Flughafensprecher von 21 Toten gesprochen, nachdem am Dienstag zunächst von 78 Toten die Rede war. "Etwa 120 Menschen werden in Krankenhäusern behandelt", sagte Yann Bonzon, Leiter der Mission des Internationalen Roten Kreuzes (ICRC) in Goma.

Unter den Verletzten sind auch Anwohner des Flughafens Goma, die von brennenden Trümmerteilen getroffen wurden. Die DC-9 war über einem Wohn- und Marktgebiet nur 300 Meter von der Startbahn entfernt abgestürzt. Zu den Überlebenden gehört auch die Direktorin der SOS-Kinderdörfer im Kongo. Sie ist schwer verletzt, teilte ein Sprecher der Hilfsorganisation am Mittwoch in München mit.

Startbahn in schlechtem Zustand

Bei der Suche nach der Unglücksursache machte ein Sprecher der Fluggesellschaft Hewe Bora am Mittwoch den Zustand der Startbahn verantwortlich. Es war Wasser auf der Bahn, als die Maschine mit 79 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord bei heftigem Regen startete. Das Flugzeug kam von der Bahn ab. Hinzu kommt, dass ein Teil der Start- und Landebahn seit einem Vulkanausbruch im Jahr 2002 noch immer mit Lava bedeckt ist. Dadurch kann die Bahn nicht in voller Länge genutzt werden. Überlebende berichteten von einem explosionsartigen Knall kurz vor dem Absturz.

Die kongolesische Fluggesellschaft Hewa Bora hat wie alle anderen Fluglinien des Landes in der EU Start- und Landeverbot. Rundfunkberichten zufolge galt sie bisher als die beste unter den rund 40 Fluggesellschaften des Landes. Im Kongo sind zahlreiche technisch veraltete und unzureichend gewartete Flugzeuge im Einsatz. Immer wieder kommt es zu Unfällen, bei denen viele Menschen sterben. Erst im Oktober war ein Flugzeug beim Start in ein Wohngebiet in Kinshasa gestürzt, Dutzende Menschen kamen ums Leben. (smz/dpa)

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