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Kriminalität: Lidl wird erpresst

Die Polizei sucht nach einem Erpresser des Lebensmittelkonzerns Lidl. Ein Unbekannter hat in drei Hamburger Filialen des Lebensmittel-Discounters vorsätzlich verdünnte Salzsäure in Mundwasserflaschen gemischt.

Heilbronn/Hamburg - Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Heilbronn bestätigten entsprechende Ermittlungen. Lidl hatte am Mittwoch eine Verbraucherwarnung herausgegeben. Alle betroffenen Odol-Produkte seien außerdem aus den Regalen geräumt worden.

Der Fall sei örtlich begrenzt, sagte am Freitag ein Sprecher des Handelsriesen am Firmensitz in Neckarsulm bei Heilbronn. Nur die drei Hamburger Filialen Hamburger Straße, Winterhuder Weg und Brauhausstraße seien betroffen. Der Konzern hatte - ohne Angaben über den erpresserischen Hintergrund - zuvor in Hamburg davor gewarnt, Odol-Mundwasser in der Flaschengröße 150 und 125 Milliliter zu benutzen. Produkte, die zwischen vergangenem Samstag und Dienstag in den genannten drei Filialen gekauft wurden, könnten «verunreinigt» sein und sollten zurück gebracht werden.

Die gesundheitliche Gefährdung durch das mit Salzsäure versetzte Mundwasser in Lidl-Filialen ist nach Meinung der Hamburger Gesundheitsbehörde «nicht hoch». Nach einer ersten toxikologischen Einschätzung könne beim normalen Gebrauch «nicht viel passieren», sagte Behördensprecher Hartmut Stienen am Freitag. Solange mit dem Mundwasser nur gegurgelt werde, sei die Konzentration der Salzsäure nicht gefährlich. Werde das Mundwasser jedoch verschluckt, seien Verätzungen nicht auszuschließen.

Erst Ende November vergangenen Jahres war ein Bauingenieur vom Landgericht Heilbronn zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden, weil er Lidl mit E-Mails und Drohbriefen zur Zahlung von 1,2 Millionen Euro zwingen wollte.

Die Schwarz-Gruppe mit dem Discounter Lidl und den Kaufland-Märkten hat einen Jahresumsatz von rund 40 Milliarden Euro. Die Gruppe beschäftigt rund 166.000 Mitarbeiter. (tso/dpa)

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