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Panorama: Kritik an der Maschendrahtzaun-Berichterstattung

Der Maschendrahtzaun entzweit nicht nur das sächsische Nest Auerbach, sondern auch Medienexperten: Während der Deutsche Journalistenverband (DJV) den Medienrummel über den Nachbarschaftsstreit scharf kritisierte, äußerte sich die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSK) zurückhaltend. FSK-Geschäftsführer Joachim Gottberg sagte dem Tagesspiegel, die Medienberichterstattung sei zwar "durch die Konkurrenz zweier Fernsehsender eskaliert", so dass "Ereignisse, die eigentlich gar keine sind, hochgespielt wurden.

Der Maschendrahtzaun entzweit nicht nur das sächsische Nest Auerbach, sondern auch Medienexperten: Während der Deutsche Journalistenverband (DJV) den Medienrummel über den Nachbarschaftsstreit scharf kritisierte, äußerte sich die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSK) zurückhaltend. FSK-Geschäftsführer Joachim Gottberg sagte dem Tagesspiegel, die Medienberichterstattung sei zwar "durch die Konkurrenz zweier Fernsehsender eskaliert", so dass "Ereignisse, die eigentlich gar keine sind, hochgespielt wurden." Dazu hätten jedoch auch vorgeblich seriöse Medien beigetragen, die "unter dem Deckmantel der moralischen Entrüstung" über die Vermarktung des sächsischen Zaunstreites geschrieben haben.

DJV-Vorsitzender Siegfried Weischenberg hatte zuvor in einem Radiointerview gesagt, das "Medientheater" um den Nachbarschaftsstreit sei grotesk. Man könne den verrosteten Maschendrahtzaun und den Knallerbsenstrauch als Symbole für den Müll nehmen, den die Medien heute produzierten. Verantwortlich dafür sei unter anderem "unsere Neugier, die die Medien bedienen." Dahinter stecke ein ungeheurer Kommerzialisierungsdruck, der vor allen Dingen auf den privaten Medien laste.

Auch Medienrechtler kritisieren den Rummel um Regina Zindler. Josef Isensee, Staatsrechtler der Uni Bonn, sagte, im Kampf um die Quote seien immer mehr Sender bereit, Personen ohne Medienerfahrung ins Rampenlicht zu zerren. "Das ist nicht nur ein Problem von Privatsendern, sondern betrifft zunehmend auch die Öffentlich-Rechtlichen", so Isensee. Die Betroffenen wüßten sich oft nicht zur Wehr zu setzen, obwohl es durchaus Rechtsmittel gegen die Belagerung durch Journalisten gebe.

jn

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