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Kult-Figur: Vater des Sandmännchens gestorben

Sei fast sechzig Jahren gelingt es dem Sandmännchen, Kinder zu unterhalten und zugleich müde zu machen. Jetzt ist der Erschaffer der Kult-Figur, Gerhard Behrendt, tot.

Berlin - Er starb nach langer schwerer Krankheit in dieser Woche 77-jährig in Berlin, wie ein Sprecher des RBB mitteilte. Behrendt schuf die beliebte Fernsehfigur des Deutschen Fernsehfunks im Jahr 1959. Seitdem kommt das Sandmännchen am Abend zu den Kindern, erzählt ihnen im "Abendgruß" eine Gute-Nacht-Geschichte und streut ihnen "Traumsand" in die Augen. Heute tritt das Sandmännchen immer noch regelmäßig in den Fernsehprogrammen von RBB und MDR auf. Es kündigt sich allabendlich mit dem Lied "Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht soweit..." an.

Mitte der 60er Jahre baute der 1929 in Potsdam geborenen Regisseur und Puppengestalter Behrendt für das Sandmännchen ein Puppen-Trickstudio auf und arbeitete auch selbst als Animator. Behrendts Erfindung hat etwas Kindliches und Großväterliches zugleich. Bemerkenswert am Sandmännchen ist neben der Fähigkeit, die Kinder müde zu machen, sein umfangreicher Fuhrpark. Zu ihren Bildschirmauftritten erschien die Figur beispielsweise mit U-Boot, Rakete oder Oldtimer. Insgesamt besitzt das Sandmännchen mehr als 200 phantasievolle Gefährte.

Bis zur Wende kümmerte sich Behrendt um Sandmännchen und Co. Nach der Abwicklung des DDR-Fernsehens war er freischaffend tätig. Behrendt wurde mit dem Nationalpreis der DDR und mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Der RBB erinnert am Samstag (15.55 Uhr) mit dem Film "Ein Mann lässt die Puppen tanzen" an den Regisseur. (tso/ddp)

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