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Kunst: Russland schließt Rückgabe von Beutekunst aus

Russland hat eine Rückgabe der nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten so genannte Beutekunst an Deutschland ausgeschlossen.

Moskau - "Es wird keine Rückgabe von Kulturgütern geben, dieses Wort werden wir nicht verwenden", sagte der russische Kulturminister Alexander Sokolow. Es könne lediglich Ausgleichszahlungen geben. Die Rote Armee hatte zum Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Kunstwerke in Deutschland beschlagnahmt und nach Russland verbracht. Auch die Wehrmacht hatte zahlreiche russischeKulturgüter in den von ihr besetzten Gebieten der Sowjetunion entwendet oder zerstört.

Moskau und Berlin verhandeln etwa über die so genannte Baldin-Sammlung. Die von dem Rote-Armee-Hauptmann Viktor Baldin mitgenommenen 364 Kunstwerke sollten bereits 2003 an Deutschland zurückgegeben werden. Die russische Generalstaatsanwaltschaft hatte damals aber den damaligen russischen Kulturminister Michail Schwidkoj ausgebremst, der für eine Rückgabe der Malereien - darunter Werke Dürers, Rembrandts und Tizians - an die Bremer Kunsthalle war. Deutschland bemüht sich auch um die Rückgabe eines monumentalen Gemäldes von Peter Paul Rubens, das 1945 verschwunden und 2003 in Russland aufgetaucht war. Das Bild stammt aus dem Schloss Sanssouci in Potsdam.

Beutenahme von Kulturgut im Krieg einschließlich der Plünderungen durch Privatpersonen ist gemäß der Haager Landkriegsordnung von 1907 verboten. Die völkerrechtliche Rückführungspflicht für verschollene oder "unrechtmäßig verbrachte" Kulturgüter wurde durch Berlin und Moskau in bilateralen Verträgen bestätigt. (tso/AFP)

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