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Lkw_Unfall

© dpa

Kurioser Unfall: Kommt ein Laster geflogen

Es muss wie eine Szene aus einem Action-Film gewesen sein: Wie ein Lkw-Fahrer bei Würzburg ein acht Meter langes Loch überwand

Würzburg - Experten schütteln auch ein Tag später noch den Kopf, wie das gut gehen konnte, was da am Mittwoch auf der Autobahn 3 bei Würzburg in Bayern passiert ist. Ein Lastwagenfahrer ist auf eine teilweise abgerissene und eingestürzte Mainbrücke gerast und nur knapp einer Katastrophe entgangen. Der Lastwagen fuhr unkontrolliert auf die Brücke, rutschte in 16 Metern Höhe über eine wenige Zentimeter breite Betonmauer und überquerte so einen acht Meter langen Spalt in der Fahrbahn.

Dabei brach die Vorderachse, so dass der Lkw auf einem anschließenden intakten Stück Brücke abrupt zum Stehen kam und nicht in ein anschließendes Loch in die Tiefe stürzte. In der Fahrbahn der baufälligen Brücke klaffen viele Riesenlöcher. Der 46 Jahre alte Fahrer blieb bei der Horrorfahrt unverletzt, musste jedoch per Kranwagen von dem frei stehenden Brückenteil gerettet werden. „Man weiß nicht, wie der eigentlich drüben ankam“, sagte Polizeisprecher Manuel Rösch beim Anblick des Lasters, der wie auf einer Insel auf einer noch halbwegs intakten Plattform stand.

Der Fahrer war in der Nacht zum Mittwoch in Richtung Nürnberg unterwegs. Da die Autobahn bei Randersacker auf sechs Fahrspuren erweitert wird, wird zunächst die alte Mainbrücke abgerissen und der Verkehr deshalb umgeleitet.

Aus unbekannter Ursache folgte der Sattelzugfahrer nicht der Umleitung, sondern durchbrach auf der abschüssigen Strecke die Baustellen-Absperrung und fuhr weiter direkt auf die alte Brücke. Ob die Bremsen des Lasters nicht funktionierten oder der 46-Jährige unaufmerksam war, ist ungeklärt. Der Mann hatte der Polizei zufolge riesiges Glück, denn obwohl etliche Betonplatten auf der Brücke fehlten, schaffte es der Sattelzug dank seiner enormen Geschwindigkeit, den Spalt zwischen zwei Platten zu überwinden. Der 40-Tonner raste auf die schmale Betonmauer, rutschte auf ihr entlang, kippte nicht um und überquerte so das Loch. Die Vorderachse wurde abgerissen, als das Führerhaus auf die nächste Betonplatte krachte.

Der Fahrer konnte keine Hilfe holen, weil er von Löchern umgeben auf der Plattform festsaß. Polizisten, die wegen eines liegen gebliebenen Autos in der Nähe waren, entdeckten den 46-Jährigen und alarmierten die Feuerwehr.

Der mit Textilien, Keramik und Baumaterialien beladene Sattelzug wurde am Mittwochabend mit zwei Kränen von der Brücke gehoben. Auflieger und Zugmaschine wurden abtransportiert. Tsp/dpa

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