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In der KZ-Gedenkstätte Dachau wurde eine Tür mit der Parole "Arbeit macht frei" gestohlen.

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KZ-Gedenkstätte Dachau: Unbekannte stehlen Tür mit Nazi-Parole "Arbeit macht frei"

In der KZ-Gedenkstätte Dachau wurde eine historische Tür mit dem Schriftzug "Arbeit macht frei" gestohlen. Die Polizei rätselt, ob es sich bei den Tätern um Neonazis handelt - oder um einen "Sammler".

Unbekannte haben in der KZ-Gedenkstätte Dachau eine historische Tür mit dem Schriftzug „Arbeit macht frei“ gestohlen. Der Sicherheitsdienst stellte den Diebstahl am frühen Sonntag fest, wie die Polizei mitteilte. Kurz vor Mitternacht war die Tür noch da. Die schwarze schmiedeeiserne Tür mit der zynischen Parole der Nazis misst knapp einen mal zwei Meter und ist Bestandteil eines größeren Tores in der Nähe des Haupteingangs.

Der oder die Täter mussten ein Flügeltor übersteigen, um auf das Gelände zu gelangen. Möglicherweise wurde das Tor mit einem Fahrzeug abtransportiert. Eine Suche in der näheren Umgebung der Gedenkstätte verlief zunächst erfolglos. Ob Neonazis oder ein „Sammler“ hinter dem Diebstahl stecken, konnte ein Polizeisprecher vorerst nicht sagen.

Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, äußerte sich entsetzt über den Diebstahl. „Es ist eine schändliche Tat“, sagte er. Laut Freller gibt es in der Gedenkstätte zwar keine Videoüberwachung, das Gelände werde aber 24 Stunden am Tag von einem Sicherheitsdienst überwacht. Es sei allerdings ein großes Areal. Die Täter hätten die Zeit zwischen den Kontrollgängen des Sicherheitspersonals ausgenutzt. Das Innenministerium sei sofort über den Diebstahl informiert worden.

Im früheren deutschen Vernichtungslager in Auschwitz war 2009 ebenfalls eine Metallinschrift mit der Parole "Arbeit macht frei" gestohlen worden. Sie wurde wenige Tage danach wiedergefunden. (dpa)

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