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Eine Todeszelle in Texas. Der Verurteilte wird auf der Liege festgeschnallt. Dann bekommt er eine tödliche Injektion.

© dpa

Letztes Gesuch abgelehnt: Mutmaßlich geistig Behinderter in den USA hingerichtet

Obwohl die Hinrichtung geistig Behinderter in den USA eigentlich verboten ist, wurde im US-Bundesstaat Georgia am Dienstagabend ein mutmaßlich geistig behinderter Doppelmörder hingerichtet. Die Anwälte des Toten sprechen von einer "illegalen Hinrichtung" und von einem "Justizirrtum".

Trotz mehrerer Forderungen nach Gnade ist im US-Bundesstaat Georgia ein mutmaßlich geistig behinderter Doppelmörder hingerichtet worden. Der 54-jährige Warren Hill wurde am Dienstagabend um 19.55 Uhr (Ortszeit, Mittwoch 01.55 Uhr) nach der Verabreichung einer Giftinjektion für tot erklärt, wie eine Sprecherin des Strafvollzugs mitteilte. Hill saß wegen Mordes an seiner Freundin eine lebenslange Haftstrafe ab und tötete im Gefängnis im Jahr 1990 einen Mithäftling. Dafür wurde er zum Tode verurteilt.

Hills Anwälte hatten geltend gemacht, dass ihr Mandant geistig behindert sei und gefordert, dass die Todesstrafe nicht vollstreckt wird. Demnach hat Hill einen IQ von 70. Neben Anwälten, Ärzten und ranghohen US-Persönlichkeiten hatte auch die EU Gnade für Hill gefordert. Der Supreme Court lehnte jedoch ein letztes Gesuch der Verteidigung am Dienstag ab. Hills Anwalt Brian Kammer sprach von einer "illegalen Hinrichtung" und von einem "Justizirrtum".

Die Hinrichtung geistig Behinderter ist in den USA eigentlich seit Längerem verboten. Allerdings ist die genaue Definition einer geistigen Behinderung den Bundesstaaten überlassen. (AFP)

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