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Liebes-Drama: Astronautin Nowak muss mit Mord-Anklage rechnen

Nach dem Angriff auf eine mutmaßliche Rivalin kommt auf die US-Astronautin Lisa Nowak eine Klage wegen versuchten Mordes zu. Jetzt kam sie gegen eine hohe Kaution auf freien Fuß.

Miami - Nowak hatte nach Polizeiangaben aus Eifersucht der US-Luftwaffenoffizierin Colleen Shipman mit mehreren Waffen im Gepäck aufgelauert und sie mit einem Pfefferspray angegriffen. Wenige Monate vor der Verzweiflungstat war Nowak mit einem Space Shuttle ins Weltall gereist. Ein Richter verfügte jedoch die Freilassung Nowaks gegen eine Kaution von 25.500 US-Dollar (19.600 Euro). Zudem muss sie elektronische Fußfesseln tragen, die ihre Rivalin informieren, sobald Nowak nach Florida einreist.

Zunächst war Nowak lediglich versuchte Entführung und Körperverletzung vorgeworfen worden. Ein Gericht hatte entschieden, Nowak gegen Hinterlegung von 15.000 Dollar (rund 11.500 Euro) auf freien Fuß zu setzen, sagte Gefängnissprecher Moore weiter. "Sie sollte gerade frei gelassen werden, als die Polizei von Orlando mit einer zusätzlichen Anschuldigung wegen versuchten vorsätzlichen Mordes eintraf." Daraufhin sei die Freilassung verworfen worden.

Mit Pfefferspray angegriffen

Nowak hatte nach Polizeiangaben eine stundenlange Fahrt vom US-Bundesstaat Texas nach Florida unternommen, um ihre Rivalin im 1600 Kilometer entfernten Orlando zu stellen. Sie habe sich mit einem Trenchcoat und einer Perücke verkleidet und die jüngere Frau im Parkhaus am Flughafen von Orlando in ihrem Auto überfallen und mit einem Pfefferspray angegriffen. Nach ihrer Festnahme versicherte die verheiratete Mutter von drei Kindern, sie habe Shipman nur erschrecken wollen, damit diese ihr Verhältnis zu dem US-Astronauten William Oefelein zugebe.

Die Polizei fand bei Nowak einen Metallhammer, ein Klappmesser sowie einen Gummiknüppel. Außerdem hätten sich in ihren Sachen unter anderem Auszüge des E-Mail-Austausches zwischen Shipman und Oefelein gefunden sowie ein Brief, in dem Nowak dem Kollegen ihre Liebe erklärt.

Nasa um Gesundheit besorgt

Die US-Weltraumbehörde Nasa sprach von einem "sehr persönlichen, sehr tragischen und sehr unglücklichen Ereignis" in Nowaks Leben. "Wir sind um ihre Gesundheit besorgt", sagte eine Nasa-Sprecherin. Nowaks Anwalt forderte den zuständigen Richter auf, die anspruchsvolle Ausbildung zu berücksichtigen, die Nowak auch für ihr Land auf sich genommen habe.

Nowak war unter anderem im Juli 2006 mit der "Discovery" zur Internationalen Raumstation (ISS) geflogen. Ihr verheirateter Kollege Oefelein hatte im Dezember einen Weltraumeinsatz mit derselben Raumfähre. (tso/AFP)

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