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Liebes-Drama: US-Astronautin gegen Kaution freigelassen

Die wegen versuchten Mordes angeklagte "Discovery"-Astronautin Lisa Nowak ist gegen Kaution wieder frei. Nowak muss eine elektronische Fußfessel tragen, die die Behörden über ihren Aufenthaltsort informiert.

Washington - Die 43-Jährige verließ mit einer Jacke über dem Kopf das Gefängnis in Orlando (Florida), nachdem sie 25.500 Dollar (19.600 Euro) hinterlegt hatte, wie US-Medien berichteten. Nowak ist in ein bizarres Beziehungsdrama bei der Weltraumbehörde Nasa verwickelt, bei dem sie mit Gewalt versucht haben soll, eine Rivalin zur Rede zu stellen.

Die verheiratete Frau und Mutter von drei Kindern war Teil einer Dreiecksbeziehung mit dem Nasa-Piloten William Oefelein (41) und der US-Offizierin Colleen Shipman (30). Nowak hatte nach Angaben der Polizei versucht, in einem Parkhaus des Flughafens von Orlando gewaltsam ein Gespräch mit ihrer Rivalin zu erzwingen. Die Nasa-Mitarbeiterin sprühte der Offizierin dabei Pfefferspray ins Gesicht. Shipman gelang es jedoch, mit ihrem Auto aus dem Parkhaus zu flüchten und Hilfe zu holen. Nowaks Familie teilte derweil mit, sie und ihr Mann hätten sich erst vor einigen Wochen getrennt.

Nowaks Anwalt: Mordvorwürfe "pure Spekulation"

Die Astronautin, die erst im Juli vergangenen Jahres gemeinsam mit dem deutschen Astronauten Thomas Reiter an Bord der Raumfähre "Discovery" ins All geflogen war und sich dort mehr als zwölf Tage aufgehalten hatte, ist darüber hinaus wegen versuchter Entführung, Körperverletzung und Beseitigung von Beweismitteln angeklagt. Lisa Nowak muss zudem eine elektronische Fußfessel tragen, die die Behörden über ihren Aufenthaltsort fortlaufend informiert.

Die Staatsanwaltschaft in Orlando zeigte sich überzeugt, die 43-Jährige sei mit der Absicht von Houston (Texas) nach Florida gefahren, um Shipman zu töten. Bei der Angeklagten wurden unter anderem eine Perücke, ein Messer, eine Luftdruckpistole, Pfefferspray, ein Mantel, Wegbeschreibungen und E-Mails sichergestellt. Die Astronautin hatte nach Polizeiangaben während der rund 1500 Kilometer langen Autofahrt von Houston nach Orlando Windeln getragen, um keine Pausen einlegen zu müssen. Nowaks Anwalt Donald Lykkebak nannte die Mordvorwürfe hingegen "pure Spekulation". Seine Mandantin habe mit Shipman lediglich reden wollen.

Die Nasa beurlaubte Nowak zunächst für 30 Tage und nahm sie von ihrer Flugbereitschafts-Liste. "Wir sind zutiefst betrübt über dieses tragische Ereignis", sagte der Direktor des Johnson-Raumfahrtzentrums in Houston, Michael Coats. "Die Vorwürfe gegen Lisa Nowak sind schwerwiegend. Die Justiz muss sie beurteilen." (tso/dpa)

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