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Eine Spur zu Flug MH370? Bewohner der Malediven berichten von einem auffälligen tief fliegenden Flugzeug.

© dpa

Malaysia Airlines: MH370: Flugroute frühzeitig geändert- aber wohin?

Was geschah mit Flug MH370 von Malaysia Airlines? Einem Bericht zufolge soll die Routenänderung bereits vor der Abmeldung des Piloten Zaharie Ahmad Shah ins System eingegeben worden sein. Auch die Untersuchung des Flugsimulators lieferte neue Ergebnisse.

Die Kursänderung des verschollenen Malaysia-Airlines-Flugzeugs soll einem Medienbericht zufolge bereits vor der Abmeldung der Piloten im Bordcomputer eingegeben worden sein. Das berichtete der US-Sender NBC am Mittwoch unter Berufung auf Ermittlerkreise. Die Boeing mit 239 Menschen an Bord ist seit dem 8. März verschollen. Die Maschine mit der Flugnummer MH370 war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Auch die Überprüfung des sichergestellten Flugsimulators von Kapitän Zaharie Ahmad Shah hat neue Informationen ans Licht gebracht.

Steuerte der Flug MH370 Landebahnen auf den Malediven, in Sri Lanka oder Indien an?

Eine Zeitung in Malaysia schrieb, im heimischen Flugsimulator des Piloten Zaharie Ahmad Shah seien Landebahnen auf den Malediven, in Sri Lanka und Indien einprogrammiert gewesen. Diese lägen auf einer der beiden Flugrouten, die die Ermittler nach der Kehrtwende der Maschine für möglich halten. „Ich weiß nur, dass der Flugsimulator noch untersucht wird“, sagte der Mann, der darauf bestand, dass sein Name nicht genannt wird.

„Wir haben auch am zwölften Tag der Ermittlungen keine Ahnung, was passiert ist.“ Im Laufe des Tages wurde die regelmäßige Pressekonferenz des Verkehrsministers erwartet. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf mehrere Möglichkeiten: Sabotage, Entführung, Terrorakt oder Selbsttötung eines der Piloten.

China kritisiert malaysische Kommunikationsmethoden

China legt derweil in seiner scharfen Kritik an den malaysischen Ermittlungs- und Kommunikationsmethoden nach. „Es ist bekannt, dass ungenaue oder zumindest unvollständige Informationen dazu geführt haben, dass die anfängliche Suche im Südchinesischen Meer ins Leere lief und kostbare Zeit vergeudet wurde“, hieß es in einem Kommentar der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua, den Zeitungen am Mittwoch druckten. Wegen mangelnder Transparenz seien intensive Bemühungen verpufft und viele Gerüchte aufgekommen. „Es gibt keine Entschuldigung, die gleichen Fehler zu wiederholen.“ Informationen dürften nicht aus Gründen der nationalen Sicherheit unter dem Deckel gehalten werden, sondern müssten zumindest unter den Beteiligten ausgetauscht werden. Die Polizei der Malediven geht Berichten nach, wonach die Bewohner einer abgelegenen Insel am Tag des Verschwindens von Flug MH370 einen tief fliegenden Jumbo-Jet gesichtet haben sollen. Der Bericht der Nachrichtenwebsite „Haveeru“ werde überprüft, erklärte die Polizei in Male am Dienstagabend.

Bewohner der Malediven berichten von tief fliegendem Flugzeug

Laut der Website berichteten Bewohner der Insel Kuda Huvadhoo im Süden des Archipels, ein weißes Flugzeug mit roten Streifen habe am 8. März die Insel im Tiefflug überquert. „Ich habe noch nie zuvor einen Jet so tief über unsere Insel fliegen sehen. Ich konnte sogar genau die Türen sehen“, zitierte die „Haveeru“ einen Augenzeugen.

Das vermisste Flugzeug von Malaysia Airlines war am 8. März mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden, ohne dass zuvor ein Notruf abgesetzt wurde. Anschließend flog die Boeing 777 offenbar noch rund sieben Stunden weiter. Noch immer ist unklar, ob die Maschine abstürzte oder irgendwo landete.

Das Suchgebiet ist so groß wie Australien

Die Suche hat nach Angaben des malaysischen Verkehrsminister Hishammuddin Hussein inzwischen „eine neue internationale Dimension erreicht“. Auch Südkorea, Neuseeland und die Vereinigten Arabischen Emirate haben inzwischen Flugzeuge zur Verfügung gestellt.

Das Suchgebiet hat eine Größe von rund 7,7 Millionen Quadratkilometern, was in etwa der Gesamtfläche Australiens entspricht. Der Nordkorridor erstreckt sich vom Norden Thailands bis nach Kasachstan und Turkmenistan. Hier wird der Einsatz von China und Kasachstan geführt. Die chinesischen Behörden haben zugleich die Suche auf dem eigenen Territorium ausgeweitet. Im südlichen Korridor, der von Indonesien bis zur australischen Westküste reicht, wird der multinationale Einsatz von diesen beiden Ländern geleitet. Beide Korridore wurden in jeweils sieben Quadranten unterteilt.

Flug MH370: Die Angehörigen drohen mit Hungerstreik

Verzweifelte Angehörige der 153 chinesischen Passagiere, die in Hotels in Peking untergebracht sind und auf Nachrichten warten, drohten am Dienstag mit einem Hungerstreik. Sie beklagen die bisher ergebnislose Suche und die zögerliche Informationspolitik der Behörden. Zu den andauernden Ermittlungen der malaysischen Polizei bezüglich der Passagiere und Besatzungsmitglieder wollte sich Minister Hishammuddin am Dienstag nicht äußern. Man gehe aber weiterhin davon aus, dass die Bordsysteme, die automatisch Daten versenden, mutwillig abgestellt wurden und die Boeing zumindest bis zum Erreichen der Grenze der militärischen Radarüberwachung bewusst gesteuert wurde.

US-Satellitenbetreiber Digital Globe initiiert Crowdsourcing-Kampagne

Die vom US-Satellitenbetreiber Digital Globe initiierte Crowdsourcing-Kampagne hat nach Firmenangaben inzwischen weltweit mehr als drei Millionen Teilnehmer. Das Unternehmen stellt ständig aktuelle Bilder der Suchgebiete auf eine eigens dafür eingerichtete Webseite und fordert die Besucher auf, dort nach dem vermissten Flugzeug zu suchen. Die Seite bricht immer wieder wegen Überlastung zusammen. (mit afp)

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