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Kollektiver Rausch. Kampftrinken am Ballermann.

© picture alliance / dpa

Mallorca: Am Ballermann wird aufgeräumt

Öffentliche Saufgelage und billige Absteigen sollen verschwinden. Das nützt vor allem den Lokalen, die einen höheren Umsatz erwarten.

Saufgelage am Strand, Dirnen und Trickdiebe auf den Straßen, Billigabsteigen – damit soll nun Schluss sein. Mallorca will an der Partymeile aufräumen und die Urlaubshochburg aufmöbeln. Palmas Stadtrat plant, öffentliche Trinkgelage im Ballermann- Viertel vom kommenden Jahr an komplett zu verbieten. Genauso wie die ausufernde Straßenprostitution. Mehr Polizei soll für zusätzliche Sicherheit sorgen. Ein- und Zwei-Sterne-Hotels werden dichtgemacht oder in höherwertige Gästehäuser verwandelt.

Saufexzesse an der Ballermann-Playa, die gerne von Kegelklubs, Fußballvereinen und Abiturklassen besucht wird, aber auch viele Familien anzieht, soll es bald nicht mehr geben, verkündete Álvaro Gijón, Vize-Bürgermeister und Tourismus-Stadtrat. Dies sei „nicht vereinbar mit dem Qualitätstourismus, den wir etablieren wollen“. Bereits seit Anfang Juli sind, wie berichtet, öffentliche Besäufnisse auf einem kleinen Teilstück der Promenade verboten. Die Polizei ermahnt derzeit nur und kassiert die Sangria-Eimer ein – Strafen gibt es noch nicht. Ein Probelauf für kommendes Jahr, wenn im gesamten Vergnügungsviertel ein Alkoholverbot auf Straßen und Plätzen verhängt werden soll.

Wer sich zuballern wolle, solle dies in den Bars und Diskos machen – „und nicht in der Öffentlichkeit“, wettert Álvaro Gijón. Für die Wirte ist dies eine gute Nachricht. Die Lokale sind durch das Saufverbot nicht betroffen, sondern können im Gegenteil mehr Umsatz erwarten. Etliche Stimmungsschänken hatten sich ausdrücklich für den öffentlichen Alkoholbann ausgesprochen. Ralph Schulze

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Ralph Schulze

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