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Panorama: Marc Dutroux entflohen

Vom belgischen Kinderschänder fehlt bislang jede Spur BRÜSSEL (rtr/AP).Der mutmaßliche Kinderschänder Marc Dutroux ist am Donnerstag in Belgien entflohen.

Vom belgischen Kinderschänder fehlt bislang jede Spur BRÜSSEL (rtr/AP).Der mutmaßliche Kinderschänder Marc Dutroux ist am Donnerstag in Belgien entflohen.Pressemeldungen, nach denen er kurz nach seinem Entkommen an der luxemburgischen Grenze wieder gefaßt worden sein sollte, damentierte die belgische Polizei am Donnerstag abend.Auch einer der Anwälte von Dutroux, Francois Robinet, sagte im nordfranzösischen Nancy, nach seinen Informationen sei sein Mandant nach wie vor flüchtig.Der belgische Verteidigungsminister Jean-Pol Poncelet bot die Hilfe der Armee bei der Fahndung an. Dutroux war es dem belgischen Rundfunk zufolge am Nachmittag zunächst gelungen, im Justizpalast im südostbelgischen Neufchateau einen Polizisten zu überwältigen, dessen Waffe an sich zu reißen und zu fliehen.Der Gendarmerie zufolge war Dutroux zur Staatsanwaltschaft gebracht worden, weil er seine Ermittlungsakten einsehen wollte.Anschließend habe er mit vorgehaltener Waffe ein Auto gestoppt und sei geflohen. Die Polizei fahnde zunächst nach einem Renault Megane mit dem belgischen Kennzeichen 946FA.Dies sei das Auto, in dem Dutroux auf der Flucht sei.Da vermutet wurde, daß Dutroux das kleine Land aber auch bereits verlassen haben und in Frankreich oder Deutschland unterwegs sein könnte, wurden im Grenzbereich von Rheinland-Pfalzverstärkte Kontrollen vorgenommen.Auch die französische Polizei berichtete, sie habe an wichtigen Grenzübergängen Sonderstreifen im Einsatz. Im August 1996 war der damals 39jährige Dutroux festgenommen worden.Die Polizei hatte in seinem Haus in einem Kellerverlies zwei lebende Mädchen entdeckt, die unter Drogen gesetzt und sexuell mißhandelt worden waren.Wenig später wurden die Leichen von vier Kindern gefunden.Dutroux ist der Hauptverdächtige für die grausamen Taten.Ein Untersuchungsbericht des Parlaments hatte umfangreiche Versäumnisse von Polizei und Justiz im Zusammenhang mit der Affäre Dutroux, dem größten Skandal in der belgischen Justigeschichte, aufgedeckt.Die Eltern der ermordeten Mädchen werfen den Behörden vor, Dutroux gedeckt zu haben.Hunderttausende Menschen hatten deshalb in Belgien für eine Reform des Justizsystems demonstriert. Dutroux war bereits früher wegen Pädophilie und Vergewaltigung verurteilt worden, kam aber bereits nach Verbüßung der halben Haftstrafe auf Bewährung frei.Zwei Polizeibeamte werden beschuldigt, mit seiner Bande zusammengearbeitet zu haben.

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