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Mayen in der Eifel: Kinderschänder trainierte Jugendgruppen

Der Kinderschänder, der sich am Donnerstag der Polizei gestellt hat, war in seiner Heimatstadt Mayen in der Eifel Übungsleiter für Jungen im Alter von vier bis zwölf Jahren.

Der Mann leitete in dem Sportverein TUS Kaisersesch Jugendgruppen für Turnen und Leichtathletik. Es sei nicht auszuschließen, dass es noch mehr Opfer gibt, erklärte die Staatsanwaltschaft in Gießen am Freitag. Außerdem gab es gegen den 37-Jährigen, der sich nach einer massiven Öffentlichkeitsfahndung im bayerischen Sonthofen gestellt hatte, bereits 2006 ein Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Das Verfahren in Daun sei eingestellt worden, weil die Geschädigten keine Aussagen machen wollten, sagte der Trierer Oberstaatsanwalt Ingo Hromada. Der 37-Jährige soll mehrere Jungen im Alter von fünf bis sieben Jahren schwer missbraucht haben. Videos von den Missbrauchsfällen, auf denen er deutlich zu sehen ist, hatte er selber aufgenommen und ins Internet gestellt.

Der Vorsitzende des Sportvereins TUS Kaisersesch, Dietmar Larm, ist schockiert: „Wir haben nichts gemerkt. Er war bei Müttern und Kindern im Verein sehr beliebt.“ Als er wegen seiner Arbeit ein paar Mal keinen Unterricht geben konnte, seien „die Mütter sogar Sturm“ gelaufen. Nie habe sich jemand beschwert. Und nie sei etwas von körperlichen Übergriffen bekannt geworden. Der Täter hatte nach Kenntnis von Larm immer wieder unterschiedliche Jobs: Mal war er bei der Stadt Cochem beim kommunalen Vollzugsdienst, mal hat er als Kellner gearbeitet, zuletzt im Allgäu, wo er sich stellte.

Als freundlich, pünktlich und nett wird er beschrieben. Beim Sportverein hatte er irgendwann aufgehört, weil er zu viel andere Arbeit hatte, sagt Larm. Der geschiedene, kinderlose Mann wohnte in einer idyllischen Wohngegend in einem unauffälligen Einfamilienhaus mit Gartenlaube. dpa

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