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Panorama: Medien-Hetzkampagne: Freier begeht Selbstmord

Nur wenige Minuten, nachdem die Polizei von Treviso einem 25-Jährigen nach dem Sexualverkehr mit einer moldauischen Prostituierten eine Anzeige wegen "Förderung der Prostitution" angekündigt und sein Auto beschlagnahmt hatte, erhängte sich der Mann auf einem Grundstück neben seiner Wohnung. Der Mann aus gutem Hause hatte nicht den Mut, danach seiner Familie und seiner Braut gegenüberzutreten.

Nur wenige Minuten, nachdem die Polizei von Treviso einem 25-Jährigen nach dem Sexualverkehr mit einer moldauischen Prostituierten eine Anzeige wegen "Förderung der Prostitution" angekündigt und sein Auto beschlagnahmt hatte, erhängte sich der Mann auf einem Grundstück neben seiner Wohnung. Der Mann aus gutem Hause hatte nicht den Mut, danach seiner Familie und seiner Braut gegenüberzutreten.

Der Fall ist der vorläufige Höhepunkt eines immer rigoroseren Vorgehens vor allem in norditalienischen Städten: Da man weder der Zuhälterei Herr wird, noch den Zufluss ausländischer Frauen zu stoppen vermocht hat, versuchen es Staatsanwaltschaften und Polizei mit einer Reduzierung der Nachfrage: Da das Gesetz nicht Prostitution verbietet, wohl aber, "sie zu fördern", dabei aber deren "Förderung" nicht näher präzisiert wird, interpretieren sie die Bezahlung durch den Freier als "mittelbare Förderung". Die Beschlagnahme des Autos dient einerseits als "Beweismittel", in das der Betreffende die Prostituierte geladen hatte, andererseits zur Sicherstelleung einer späteren Geldstrafe. Oft werden die Autos dabei "in flagranti" gefilmt, die Namen der Ertappten finden sich tags darauf in den Lokalzeitungen.

Zunächst schienen sich Erfolge einzustellen. In Perugia, wo man zuerst auf diese Idee verfallen war, ist die Prostitution verschwunden - sie wich auf Nachbargemeinden aus. Dort will man zur gleichen Methode greifen - fraglich bleibt, wie lange sich das Verdrängungsspiel von Stadt zu Stadt durchhalten lässt.

Der jüngste Fall hat nun wieder all jene auf die Barrikaden getrieben, die das Vorgehen der Polizei für rechtlich fragwürdig oder gar verfassungswidrig (im Sinne der Persönlichkeitsrechte) halten. Dass es anders geht, zeigt Rom: dort hat man auf dem Strich absolutes Halteverbot verhängt - der Verkehr dort ging zurück. Das Strafmandat verteuert das Vergnügen beträchtlich; wird es nicht innerhalb weniger Tage bezahlt, wird es zuhause zugestellt, - damit es die Frau lesen kann.

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